US-Touristinnen in Schlucht gestoßenAngeklagter für tödliche Attacke am Schloss Neuschwanstein lebenslang verurteilt

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Touristen stehen auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein. Ein Mann hatte am 14. Juni 2023 zwei Touristinnen in der Nähe von Schloss Neuschwanstein in eine Schlucht gestoßen. Eine der beiden Frauen starb an ihren Verletzungen. (Archivbild)

Touristen stehen auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein. Ein Mann hatte am 14. Juni 2023 zwei Touristinnen in der Nähe von Schloss Neuschwanstein in eine Schlucht gestoßen. Eine der beiden Frauen starb an ihren Verletzungen. (Archivbild)

Im Juni 2023 attackierte der Angeklagte zwei US-Touristinnen am Schloss Neuschwanstein. Nun sprach das Gericht ein Urteil im Mordprozess.

Der angeklagte US-Amerikaner im Prozess um die tödliche Attacke am Schloss Neuschwanstein ist vom Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wie die Nachrichtenagentur Afp berichtet, sprach das Gericht den 31 Jahre alten Angeklagten des Mordes schuldig. Im Juni 2023 hatte er zwei Touristinnen in der Nähe des Schlosses in eine Schlucht gestoßen, eine Frau starb bei der Attacke.

Das Gericht sah es außerdem als erwiesen dann, dass der Angeklagte wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes schuldig ist. Das Gericht stellte am Montag bei dem ebenfalls aus den USA stammenden 31 Jahre alten Troy Philipp B. außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Das Gericht folgte damit im Wesentlichen den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Wegen der besonderen Schwere der Schuld ist auch eine an die Haft anschließende Sicherheitsverwahrung noch möglich.

Mordprozess um Stoß am Schloss Neuschwanstein: Angeklagter legte umfassendes Geständnis ab

Der angeklagte Troy B. hatte in dem Prozess Mitte Februar ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 31-Jährige schilderte die Vergewaltigung einer US-Touristin und die massive körperliche Attacke auf eine 21-Jährige, die er in die Schlucht stieß, woraufhin sie starb. „Der Angeklagte hat die unfassbare Tat begangen“, kommentierte sein Verteidiger Philip Müller den Vorgang im Prozess.

Der angeklagte 31 Jahre US-Amerikaner (2.v.l.) während eines Prozesstages zur tödlichen Attacke am Schloss Neuschwanstein. (Archivbild)

Der angeklagte 31 Jahre US-Amerikaner (2.v.l.) während eines Prozesstages zur tödlichen Attacke am Schloss Neuschwanstein. (Archivbild)

Der Angriff am 14. Juni vergangenen Jahres hatte einen Großeinsatz der Polizei an dem beliebten Touristen-Hotspot ausgelöst. Die jungen US-Touristinnen waren demnach an der Marienbrücke unterwegs, einem beliebten Treffpunkt für Urlauber und Reisende, weil sie einen guten Blick auf das Schloss bietet.

Schloss Neuschwanstein: Tödlichem Stoß ging ein Zufallstreffen voraus

Dabei sollen die Frauen auf den damals 30 Jahre alten Angeklagten aus den USA getroffen sein. Es sei eine Zufallsbegegnung gewesen, erläuterte ein Polizeisprecher in einer Pressekonferenz zu dem Aufsehen erregenden Fall. In der Folge ging das Trio gemeinsam weiter. „Der Mann lotste die beiden dann unter einem Vorwand auf einen schwer einsehbaren Trampelpfad, welcher zu einem Aussichtspunkt führt“, berichteten die Ermittler.

Dort soll der Mann die 21-Jährige angegriffen haben. Als ihre 22 Jahre alte Freundin einschreiten wollte, würgte der Täter nach den bisherigen Erkenntnissen diese und stieß die 22-Jährige dann einen steilen Abhang in Richtung der Pöllat hinab. Die Pöllat ist ein Wildbach und verläuft in einer Schlucht unterhalb von Neuschwanstein. Das Gericht sah den Tathergang als erwiesen an. (mab/dpa)

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