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„Unter Scharfschützenfeuer“Mehrere Tote bei Schüssen auf Feuerwehrleute in den USA

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Der Einsatz zog sich lange hin.

Der Einsatz zog sich lange hin.

In den Bergen bricht ein Feuer aus, Einsatzkräfte rücken an. Plötzlich fallen Schüsse, es gibt Tote – was ist los im US-Bundesstaat Idaho?

In einem abgelegenen Waldgebiet nahe der Stadt Coeur d'Alene im US-Bundesstaat Idaho hat ein Mann am Sonntag (29. Juni) mutmaßlich gezielt einen Waldbrand gelegt, um anschließend auf die eintreffenden Feuerwehrleute zu schießen. Dabei wurden zwei Einsatzkräfte getötet, ein dritter erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Die Polizei fand den mutmaßlichen Täter später tot im Wald – offenbar hatte er sich selbst das Leben genommen. Insgesamt waren rund 300 Sicherheitskräfte im Einsatz, darunter Spezialkräfte und Hubschrauber. Der Vorfall ereignete sich auf dem Canfield Mountain, einem beliebten Wandergebiet in der Region.

Täter stammt aus Kalifornien – Behörden prüfen mögliche Motive

Wie Sheriff Robert Norris mitteilte, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den 20-jährigen Wess Roley. Er stamme ursprünglich aus Kalifornien und habe zuletzt an mehreren Orten entlang der US-Westküste gelebt. Laut den Ermittlern hatte Roley in der Vergangenheit den Wunsch geäußert, selbst Feuerwehrmann zu werden. Ob dieser Hintergrund in einem Zusammenhang mit dem Angriff steht, ist bisher unklar. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Brand gezielt gelegt wurde, um die Feuerwehr in einen Hinterhalt zu locken.

Hintergrund: Anstieg bewaffneter Angriffe mit mehreren Opfern in den USA

Bei dem Angriff wurden laut CNN die Feuerwehrmänner Frank Harwood (42) und John Morrison (52) getötet. Harwood diente 17 Jahre bei Kootenai County Fire & Rescue, Morrison war seit 28 Jahren bei der Feuerwehr Coeur d’Alene im Einsatz. Beide galten als erfahrene Einsatzleiter.

Der Fall reiht sich ein in eine Serie tödlicher Angriffe mit Schusswaffen in den USA. Laut Angaben des Gun Violence Archive gab es allein in diesem Jahr bereits mindestens 189 Vorfälle, bei denen vier oder mehr Menschen durch Schusswaffen zu Schaden kamen. Die anhaltend hohe Zahl legal und illegal verfügbarer Waffen in der Bevölkerung gilt als ein zentrales Problem. Auch im aktuellen Fall kam offenbar ein halbautomatisches Gewehr zum Einsatz. Die Ermittlungen zu weiteren möglichen Hintergründen laufen. (jag/dpa/afp)