Sensationstourismus und PlünderungAnzeige gegen Gaffer nach Tornado in Paderborn

Lesezeit 2 Minuten
Aufräumen in Paderborn

Aufräumen in Paderborn 

Paderborn – Nach dem Unwetter in Paderborn ermittelt die Polizei nach eigenen Angaben gegen Schaulustige. Am Sonntag - zwei Tage nach dem verheerenden Unwetter - habe es zahlreiche Hilferufe von Geschädigten gegeben. Die Einsatzkräfte sprachen von „regelrechtem Sensationstourismus“. Deswegen seien „Dutzende Platzverweise“ ausgesprochen worden. Zudem habe es drei entsprechende Strafanzeigen gegeben, teilte die Polizei am Montag mit.

Darüber hinaus seien in einem Fall Ermittlungen wegen des Verdachts einer Plünderung in einem Textilgeschäft, in einem weiteren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen worden.

Betrüger nutzen Hilfsbereitschaft nach Tornado in Paderborn aus

Die Paderborner Polizei ermittelt nach eigenen Angaben zudem gegen mutmaßliche Betrüger, die versuchen, die Hilfsbereitschaft der Menschen auszunutzen und im Namen der Stadt illegal Spenden zu sammeln. Darauf machte auch die Verwaltung auf ihrer Homepage aufmerksam. „Die Stadt Paderborn steckt ausdrücklich nicht hinter Spendenaufrufen, die derzeit in den sozialen Netzwerken, beispielsweise auf Facebook, kursieren. Hier versuchen Unbekannte, die aktuelle Lage für sich zu nutzen und schnell an Geld zu kommen.“

Die Polizei bestätigte eine entsprechende Strafanzeige gegen die unbekannten Spendensammler. „Wir haben Ermittlungen aufgenommen“, sagte ein Sprecher, „wegen des Verdachts des Betrugs.“ Die Unbekannten nutzen für ihren versuchten Spendenbetrug die Internet-Plattform GoFundMe.com. Unter dem Titel „Tornado in Paderborn NRW“ steht dort zu lesen: „Hallo, wir sind Orkan in Deutschland und wir sammeln im Auftrag von der Stadt Paderborn Geldspenden für die betroffenen Personen (...).“

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Montag dauerten die Arbeiten zur Beseitigung der Sturmschäden an. An vielen Stellen sperrten Beamte Straßen oder Gefahrenstellen ab. Immer noch gebe es lebensgefährliche Bereiche. Auch auf Privatgrundstücken müssten Bewohner vorsichtig sein, denn viele beschädigte Dächer seien noch nicht abgesichert, mahnte die Polizei. (dpa)

KStA abonnieren