Warnung auch am MontagMehrere Tote bei sintflutartigen Regenfällen in weiten Teilen Spaniens

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03.09.2023, Spanien, Tarragona, Katalonien: Der Campingplatzes Els Alfacs nach den starken Regenfällen. Wegen der schweren Unwetter in weiten Teilen Spaniens haben knapp 10 000 Menschen am Sonntag ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen dürfen. Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Verwüstungen auf dem Campingplatze Els Alfacs nach den starken Regenfällen in Tarragona, Katalonien.

Auch am Montag sollen Bewohner in vielen Regionen Spaniens zu Hause bleiben. Besonders Katalonien wurde am Wochenende schwer getroffen.

In weiten Teilen Spaniens sind am Wochenende sintflutartige Regenfälle niedergegangen, die auch am Montag noch anhalten sollen. Ein isoliertes Tiefdruckgebiet führe zu „anhaltenden und weit verbreiteten, örtlich starken oder sehr starken Niederschlägen, begleitet von Stürmen, im gesamten Land mit Ausnahme der Kanarischen Inseln“, teilte die nationale Wetterbehörde Aemet mit. Das Innenministerium gab für weite Teile des Landes eine Warnung heraus.

Trotz des Ferienendes rief die Generaldirektion für Verkehr (DGT) den ganzen Sonntag über erneut dazu auf, „nicht mit dem Auto zu fahren und zu Hause zu bleiben, da viele Straßen völlig unter Wasser standen und es zu zahlreichen Stromausfällen kam“.

Spanien: Bewohner sollen wegen Unwettern zuhause bleiben

In mehreren Städten forderten die Bürgermeister die Einwohner auf, wegen der Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben. Rettungsdienste rieten den Bewohnern, „sich in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben“.

Auch der Zugverkehr war auf mehreren Streckenabschnitten unterbrochen, wie die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe mitteilte.

Am Montag werde „das Zentrum des Tiefs voraussichtlich nach Westen und zum Atlantik abziehen“, teilte Aemet mit.

Schwere Überschwemmungen in Katalonien

Wegen der schweren Unwetter durften knapp 10.000 Menschen am Sonntag ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Für die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes war aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt worden.

Innerhalb von nur 24 Stunden fiel dort eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter. Der Zugverkehr zwischen Valencia und Barcelona wurde wegen des Regens eingestellt, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe mitteilte.

Unwetter in Spanien: Zwei Männer sterben durch Sturz in reißendes Wasser

Spanien wurde schon seit Samstag von heftigen Unwettern mit Starkregen, Gewittern und Orkanböen heimgesucht worden. In Gebieten in Andalusien und Kastilien-La Mancha sowie in der Hauptstadt Madrid wurden mehrere Straßen wegen Überflutung gesperrt, Parks wurden geschlossen. In Madrid wurde das Erstliga-Fußballspiel zwischen Atlético und dem FC Sevilla am Sonntag kurzfristig verlegt.

Auf das schlechte Wetter wurde am Samstag der Tod von zwei Männern im Alter von 34 und 31 Jahren zurückgeführt. Die beiden hatten in Saragossa in einer achtköpfigen Gruppe das sogenannte Canyoning - das sportliche Begehen einer Schlucht - betrieben, als sie nach Angaben der Begleiter ins reißende Wasser stürzten und ertranken, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

Keine schweren Sturm-Auswirkungen auf Mallorca

Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca blieb die Lage derweil trotz Unwetterwarnung der dritthöchsten Stufe Gelb ruhig. Am Flughafen in Palma kam es zwar nach Angaben der Verwaltungsbehörde Aena zu Verspätungen von durchschnittlich 50 Minuten. Am Sonntag sei bisher aber kein einziger Flug gestrichen worden, hieß es. Mehrere Fähren, die die Balearen mit dem Festland verbinden, wurden gestrichen.

Mallorca war erst am vorigen Wochenende vom Sturm Betty heimgesucht worden, der zu chaotischen Verhältnissen vor allem auf dem Flughafen Son Sant Joan in Palma geführt hatte. (afp, dpa)

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