Philipp Türmer spendete Stammzellen an eine 64-jährige Texanerin. Trotz Kopfschmerzen fordert er verpflichtende Registrierung für Spender.
„Wahnsinnige Kopfschmerzen“SPD-Politiker rettet mit Stammzellen-Spende Krebspatientin

SPD-Politiker Türmer spendete Stammzellen an eine Texanerin. (Archivbild)
Copyright: Michael Kappeler/dpa
Nur zwei Tage vor dem SPD-Parteitag Ende Juni in Berlin spendete Juso-Chef Philipp Türmer Stammzellen. Das berichtete der 29-jährige SPD-Politiker im Magazin „stern“. „Ich habe bereits im April den Anruf erhalten, dass ich als Spender infrage kommen könnte.“ Schon als 17-Jähriger habe er sich bei einer Aktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) registrieren lassen.
Die Spende, die anonym an eine 64-jährige Texanerin geht, rettet möglicherweise ein Leben. Der Eingriff hat jedoch auch für Türmer körperliche Folgen. „Zur Vorbereitung auf die Spende musste ich mir selbst fünf Tage lang morgens und abends eine Spritze mit einem Hormonpräparat geben, das die Produktion von Stammzellen ankurbelt. Nur in seltenen Fällen gibt es dabei Nebenwirkungen. Bei mir war es so. Ich hatte fünf Tage lang wahnsinnige Kopfschmerzen.“
Türmer würde jederzeit wieder spenden
Laut der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gibt es zwei Verfahren für eine Stammzellspende: Entweder eine Biopsie, bei der unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen wird, oder die periphere Stammzellentnahme, bei der die Zellen ähnlich wie bei einer Dialyse aus dem Blut gewonnen werden. Für die letztere Methode entschied sich Türmer.
Trotz der gesundheitlichen Beschwerden würde der 29-Jährige jederzeit wieder spenden: „Was sind schon fünf Tage Kopfschmerzen, wenn dafür jemand überlebt?“ Philipp Türmer spricht sich deshalb dafür aus, die Registrierung zur Pflicht zu machen. (dpa)