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Studie untersucht Einfluss von FrittiertemPommes könnten zu Angstzuständen und Depressionen führen

Lesezeit 3 Minuten
Pommes mit Ketchup und Mayo stehen auf einem Tisch.

Pommes mit Ketchup und Mayo, für viele ein wichtiges „Comfort Food“. Eine neue Studie sieht Zusammenhänge mit psychischen Erkrankungen. (Symbolbild)

Bei rund 140.000 Testpersonen wurde ein Zusammenhang zwischen vermeintlichem „Comfort Food“ und mentaler Gesundheit untersucht.

Pommes frites sind fettig, salzig und reich an Kohlenhydraten – und doch gelten sie häufig als Glücklichmacher, als „Comfort Food“. Für viele sind die frittierten Kartoffelstangen ein regelmäßiges Must-Have, selbst wenn die ungesunden Nährwerte bekannt sind – Pommes sind schlichtweg lecker. Eine neue Studie will nun aber einen negativen Einfluss von frittiertem Essen, also auch Pommes, auf die mentale Gesundheit erkannt haben.

Studie untersucht frittiertes Essen: Acrylamid könnte Risiko für Depressionen erhöhen

„Westliche Ernährungsgewohnheiten stehen in einem ungünstigen Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit“, beginnt die Studie von 17 Forscherinnen und Forschern aus Hangzhou (China), an der auch die Medizin-Fakultät der Universität in Washington mitgearbeitet hat. Die Studie wurde am 24. April über das PNAS veröffentlicht, ein System für wissenschaftliche Studien.

Demnach haben die Forscherinnen und Forscher bei 140.728 Personen über mehr als 11 Jahre untersucht, wie sich der häufige Verzehr von frittierten Lebensmitteln, insbesondere von frittierten Kartoffeln, auf die Gesundheit und mentale Stabilität auswirkt. Die Studie hält fest: Der häufige Konsum führt zu einem zwölf Prozent höheren Risiko für Angstzustände und einem sieben Prozent höheren Risiko für Depressionen gegenüber Personen, die deutlich seltener Frittiertes essen.

Pommes mit Ketchup gehört zum beliebtesten Fast Food der Deutschen.

Pommes mit Ketchup gehört zum beliebtesten Fast Food der Deutschen.

Da die Studie über mehr als 11 Jahre lief und Testpersonen regelmäßig ausgetauscht wurden, geben die Forscherinnen und Forscher keine genaue Antwort, was „häufiger Konsum“ genau bedeutet. Anders gefragt: Wie oft dürfen wir denn nun Pommes essen?

Das beantwortet die Studie nicht eindeutig, aber sie legt nahe, dass vor allem die Reduktion von Acrylamid der Gesundheit helfen kann. Der chemische Stoff Acrylamid kann beim Frittieren entstehen und ist – vereinfach gesagt – eine Verbindung aus Amino-Säuren und Zucker. In der Studie heißt es dazu: „Wir konnten nachweisen, dass eine Langzeitexposition gegenüber Acrylamid angst- und depressionsähnliche Verhaltensweisen auslöst.“ Anders gesagt: Wer viele Pommes isst, nimmt viel Acrylamid zu sich – und hat laut Studie ein höheres Risiko für Angstzustände und Depressionen.

„Comfort Food“ oder Krankmacher: Gilt jetzt ein Pommes-Verbot?

Die Studie hält fest, dass häufiger Konsum von frittiertem Essen das Risiko für Depressionen und Angstzustände erhöht – aber was ist mit der Gelegenheits-Pommes? Dazu heißt es in der Studien-Zusammenfassung: „Die langfristigen Auswirkungen des gewohnheitsmäßigen Verzehrs von frittierten Lebensmitteln auf Ängste und Depressionen sowie die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch nach wie vor unklar.“

Und Auch Yu Zhang, Forscherin und Mitherausgeberin der Studie bleibt erstmal gelassen: „Es gibt keinen Grund jetzt in Panik zu verfallen wegen der nachteiligen Wirkung von frittiertem Essen“, sagte er dem US-Medium „CNN“. Er mahnt aber deutlich zu einem gesunden Lebensstil und empfiehlt, frittiertes Essen wie Pommes nur gelegentlich zu essen – nicht nur für die mentale, sondern auch die körperliche Gesundheit.

Pommes frites gehören mit 312 Kilokalorien auf 100 Gramm zu den recht reichhaltigen Nahrungsmitteln. Außerdem eher ungesund ist der hohe Kohlenhydrate-Gehalt (41 Gramm) und recht hohe Fettanteil (15 Gramm). Pommes enthalten zudem kaum Vitamine und Nährstoffe. Aber wie auch der Forscher rät: „Keine Panik“ – manchmal muss eine Portion Pommes wohl sein. (mab)