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Gezielte Tötung per GenickbruchLimburg greift durch gegen Taubenplage

Lesezeit 2 Minuten
Tauben sitzen auf dem Luisenplatz in Darmstadt auf einer Oberleitung.

Selten geliebt und jetzt auch noch gejagt: Die lokale Taubenpopulation soll begrenzt werden (Symbolbild).

Im hessischen Limburg sieht es für Tauben nicht gut aus. Nach einen Mehrheitsvotum der Stadtverordneten soll es ihnen an den Kragen gehen.

Die Zahl der Tauben in Limburg soll durch eine gezielte Tötung per Genickbruch begrenzt werden. Wie ein Stadtsprecher am Dienstag sagte, votierten die Stadtverordneten am Vorabend mehrheitlich für dieses Vorgehen, für das sich zuvor der Limburger Umweltausschuss ausgesprochen hatte.

Tierschützer protestieren gegen Taubentötung in Limburg

Tierschützer reagierten empört auf die Entscheidung. Nach einer Demonstration vor dem Versammlungsort hätten rund 40 Personen auch an der Stadtverordnetenversammlung teilgenommen. Anschließend seien die Stadtverordneten außerhalb des Gebäudes teils mit Ausrufen wie „Mörderbande“ beschimpft worden.

Dem Beschluss zufolge soll das geplante Vorgehen gegen die Tauben rechtlich überprüft werden. Zuständig dafür sei zunächst das Veterinäramt, sagte der Stadtsprecher. Die geplante Tötung sei zudem auf zwei Jahre befristet. Danach solle ein Erfahrungsbericht erstellt werden.

Es werde davon ausgegangen, dass die Populationsgröße der Tauben dann so weit reguliert sei, dass man mit einer „Geburtenkontrolle“ in betreuten Taubenhäusern auskomme. Darin werden die Tiere mit Futter versorgt, und ihre Gelege werden entnommen, so dass keine Küken schlüpfen können. Auch das hessische Umweltministerium habe die Stadt in einem Brief aufgefordert, diese Lösung genau zu prüfen, sagte der Stadtsprecher.

Limburg: Der Jäger steht schon in den Startlöchern

Der Limburger Umweltausschuss hatte sich zuvor zu dem Thema unter anderem von dem Falkner und Jäger Berthold Geis aus dem Landkreis Limburg-Weilburg beraten lassen und für die Tötung der Tiere gestimmt. Geis hält die betreuten Taubenschläge für wirkungslos und tötet selbst im Auftrag von Kommunen und Firmen Stadttauben. Die Lizenz dafür erstritt er mehrfach vor Gericht und erlangte damit auch bundesweite Bekanntheit.

Wenn es zu einer Ausschreibung kommt, will sich Geis um den Auftrag in Limburg bewerben. Die Tiere würden in diesem Fall in einen Fangschlag gelockt, wo sie zunächst mit einem Schlag auf den Kopf betäubt und dann per Genickbruch getötet würden. Aus einer Zählung war vor einiger Zeit hervorgegangen, dass es in Limburg rund 700 Tauben gibt. (dpa)