Gefesselt und geknebeltEltern sollen Kinder gewaltsam tätowiert haben

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Ein Polizeiauto einer Polizeibehörde in Texas.

Ein Polizeiauto einer Polizeibehörde in Texas. In der texanischen Kleinstadt Zavala sollen Eltern ihre Kinder gewaltsam tätowiert haben. (Symbolbild)

Als das Jugendamt auf den Plan gerufen wurde, sollen die Eltern versucht haben, die Tätowierungen bei ihren Kindern herauszuschneiden.

Ein Elternpaar aus Texas (USA) soll seine Kinder gewaltsam tätowiert haben. Wie der US-Lokalsender „KTRE“ und die „New York Post“ berichten, sollen Vater und Mutter ihre fünf und neun Jahre alten Kinder gefesselt und geknebelt haben, um sie dann zu tätowieren. Als das Jugendamt aufmerksam wurde, sollen die Eltern versucht haben, die Tattoos aus der Haut der Kinder zu schneiden. Die 27-jährige Mutter und der 23-jährige Stiefvater wurden am Montag festgenommen.

Zavala in Texas: Eltern nach gewaltsamen Tattoos wegen Kindesverletzung angeklagt

„Es gab sichtbare Verletzungen an mindestens einem Kind. Es schien, als sei an der Stelle der Tätowierung das Fleisch entfernt worden“ wird der Polizeichef der US-Kleinstadt Zavalla in Texas, James Denby, bei „KTRE“ zitiert. Dabei seien laut Polizeibericht auch Spuren von Zitronensäure gefunden worden.

„Wir stellen fest, dass die Verletzung ungefähr dann entstanden ist, als sich das Jugendamt mit dem Fall des mutmaßlichen Kindesmissbrauchs befasst hat“, so Denby weiter. Es steht der Verdacht im Raum, dass die Eltern die Tattoos gewaltsam entfernen wollten, um die Misshandlungen zu vertuschen.

Bei der medizinischen Untersuchung der Kinder sei festgestellt worden, dass ein Kind ein Tattoo am Fuß hatte, beim anderen wurde Tattootinte an der Schulter identifiziert. Laut vorläufigem Polizeibericht sollen die Eltern bei dem mutmaßlichen Missbrauch äußerst brutal vorgegangen sein: Ihnen wird vorgeworfen, die Kinder mit Seilen gefesselt und die Münder mit Klebeband zugeklebt zu haben. Die Augen der Fünf- und Neunjähren sollen sie ebenfalls bedeckt haben.

Leiblicher Vater entdeckte Tätowierungen bei Kindern

Aufgefallen waren die Tattoos dem leiblichen Vater eines Kindes, berichtet „KTRE“. Demnach soll er die Mutter mit den Tintenstellen konfrontiert haben, was dann auch das Jugendamt auf den Plan rief. „Jemand hat sich bei uns gemeldet und angegeben, Tätowierausrüstung an den Stiefvater geliehen zu haben. Sie habe aber nicht gewusst, dass es um ein Kind geht“, sagte Polizeichef Denby noch zu dem Fall.

Die neun und fünf Jahre alten Kinder sind laut den US-Medien in medizinischer und psychologischer Betreuung. Die Eltern müssen sich wegen schwerer Kindesverletzung in zwei Fällen sowie unterlassener Hilfeleistung verantworten. Die Polizei spricht von einer andauernden Ermittlung. (mab)

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