Florida vollstreckt erneut ein Todesurteil – und setzt damit einen landesweiten Trend fort.
Tod durch GiftspritzeMann in Florida hingerichtet – Zahl der US-Hinrichtungen erreicht Höchststand

Eine Hinrichtungszelle, aufgenommen in Huntsville, Texas. Im US-Bundesstaat Florida ist ein 54 Jahre alter verurteilter Mörder per Giftspritze hingerichtet worden. (Archivbild)
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Im US-Bundesstaat Florida ist am Dienstagabend (15. Juli) ein zum Tode verurteilter Mann mit der Giftspritze hingerichtet worden. Michael Bell, 54, saß seit Jahrzehnten wegen eines Doppelmordes im Jahr 1993 in der Todeszelle. Die Tat war ursprünglich als Racheakt gedacht – traf jedoch Unbeteiligte.
Bell wollte den mutmaßlichen Mörder seines Bruders töten, erschoss dabei aber dessen Bruder sowie eine 18-jährige Begleiterin. Das Verbrechen geschah in Jacksonville, Florida. Nun wurde das Urteil im Staatsgefängnis von Raiford vollstreckt.
Rekordzahl an Hinrichtungen seit zehn Jahren
Es ist bereits die achte Hinrichtung in Florida in diesem Jahr – und die 26. in den gesamten USA seit Jahresbeginn. Damit verzeichnet das Land den höchsten Stand an vollstreckten Todesurteilen seit 2015.
Laut der Organisation Death Penalty Information Center (DPIC) sind Hinrichtungen in den USA stark auf einige Bundesstaaten konzentriert. Mehr als die Hälfte entfällt auf Florida, Texas und South Carolina. In den meisten Fällen kam dabei die Giftspritze zum Einsatz – doch auch umstrittene Methoden wie Erschießungskommandos und Stickstoff kamen erneut zur Anwendung.
In 23 der 50 US-Bundesstaaten wurde die Todesstrafe abgeschafft
„Der Anstieg der Hinrichtungen in diesem Jahr ist das Ergebnis der Entscheidungen einiger weniger gewählter Amtsträger in einer kleinen Anzahl von Bundesstaaten“, erklärte die Organisation.
Obwohl mittlerweile 23 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft haben und in drei weiteren ein Hinrichtungsstopp gilt, setzen einige Bundesstaaten weiterhin konsequent auf das äußerste Strafmaß. Für 2025 sind bereits neun weitere Exekutionen angesetzt. (afp/red)