Ein deutscher Urlauber stirbt am Strand von Can Picafort – erneut waren keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Kritik an den Einsatzzeiten wächst.
Unglück in Can PicafortUrlauber ertrinkt vor Mallorca – Rettungsschwimmer nicht im Einsatz

Ein Rettungsschwimmer beobachtet Schwimmer am Strand von Magaluf auf Mallorca.
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Ein entspannter Strandmorgen endet in einer Katastrophe: Am beliebten Urlaubsort Can Picafort im Norden Mallorcas kommt ein deutscher Tourist ums Leben. Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf ein lange bekanntes Problem.
Badegäste zogen den leblosen Körper aus dem Wasser
Gegen 10.15 Uhr am Dienstag entdecken Badegäste am Strand von Can Picafort einen leblosen Körper im Meer. Sofort wird der Mann, ein 62-jähriger deutscher Urlauber, aus dem Wasser gezogen. Gemeinsam mit dem alarmierten Rettungsdienst versuchen Ersthelfer fast eine halbe Stunde lang, den Mann zu reanimieren – vergeblich. Der Tod des Urlaubers konnte nicht mehr verhindert werden.
Wie die balearische Rettungsschwimmer-Organisation Marsave bestätigte, blieb auch der spätere Einsatz des medizinischen Notdienstes ohne Erfolg. Zur Herkunft des Mannes innerhalb Deutschlands gab es zunächst keine weiteren Angaben.
Keine Rettungsschwimmer im Einsatz – Kritik an Arbeitszeiten
Brisant: Zum Zeitpunkt des Vorfalls war kein Rettungspersonal vor Ort. Die Wachtürme an vielen Stränden Mallorcas sind morgens noch unbesetzt – genau das ist seit Jahren ein Streitpunkt.
„Viele Menschen gehen früh morgens oder abends baden, wenn die Rettungsschwimmer noch nicht oder nicht mehr im Einsatz sind“, betont Marsave. Die Organisation fordert daher schon lange eine Ausweitung der Einsatzzeiten. Denn Unfälle wie dieser sind keine Einzelfälle.
Die Forderungen nach längeren Arbeitszeiten für Rettungskräfte an den Stränden der Balearen sind nicht neu. Doch bislang blieb eine umfassende Reaktion der zuständigen Behörden aus. Für Marsave ist klar: Die aktuelle Situation sei nicht ausreichend, um Badegäste effektiv zu schützen – insbesondere zu Tageszeiten, an denen viele Menschen bereits im Wasser sind. (dpa)