„Situation extremer Besorgnis“Polizei sucht bei Teich nach spurlos verschwundener 15-Jähriger im Elsass

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Französische Gendarmen suchen in Saint-Blaise-La-Roche im Elsass nach einem 15-jährigen Mädchen.

Französische Gendarmen suchen in Saint-Blaise-La-Roche im Elsass nach einem 15-jährigen Mädchen.

Nach Tagen intensiver Suche fehlt von der vermissten Lina im Elsass weiter jede Spur. Die Polizei hofft weiter auf einen Durchbruch.

Im Elsass suchen Einsatzkräfte erneut nach einer verschwundenen 15-Jährigen. Am Donnerstag durchkämmten etwa 80 Gendarmen zwei Bereiche in der Nähe eines Teiches, wie französische Medien übereinstimmend berichteten.

Die 15-Jährige war am Samstag auf dem drei Kilometer langen Fußweg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche verschwunden. Der Teich liegt Medienberichten zufolge auf dem Weg zum Bahnhof.

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Die Jugendliche wollte eigentlich nach Straßburg fahren, um ihren Freund zu sehen. Allerdings kam sie in der rund 60 Kilometer entfernten Stadt nicht an. Sie war um 11 Uhr von ihrem Haus in Champenay (Gemeinde Plaine), wo sie mit ihrer Mutter wohnt, zu Fuß aufgebrochen, um zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche zu gehen.

Zwei Zeugen sahen sie noch auf dem Weg zum Bahnhof. Die Ermittler wissen aber, dass die 15-Jährige gar nicht in den Zug eingestiegen ist. Um 11:22 Uhr hörte ihr Telefon auf zu senden, wie der französische Sender „France Info“ berichtet.

Zu Beginn der Woche hatten sich auch Hunderte Anwohner freiwillig an der Suche nach Hinweisen auf die Jugendliche beteiligt. Die Polizei suchte mit Hunden, einem Hubschrauber und Drohnen, die Fahnder werteten auch Telefondaten aus.

Vermisstenfall im Elsass: Teich im Fokus bei Suche nach Lina

Die Staatsanwältin von Saverne, Aline Clérot, hatte sich am Dienstag zum Stand der Ermittlungen geäußert und „keine Spur“ ausgeschlossen. Die Ermittler gehen demnach allen möglichen Hypothesen nach.

Am Mittwoch suchten Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei den Teich ab, am Donnerstag durchkämmten die Beamten nun Bereiche nahe dem Ufer des Teiches ab – jedoch ohne Erfolg. Es seien keine Hinweise oder für die Ermittlungen relevanten Entdeckungen gemacht worden, berichtet die Regionalzeitung „Dernières Nouvelles d'Alsace“ (DNA) berichtet.

Auf Antrag der Bürgermeisterin von Plaine, die ihrerseits von den Einwohnern um Hilfe gebeten wurde, befinden sich seit einigen Tagen mehrere Psychologen in dem Ort, die mit den Bürgerinnen und Bürgern sprechen. „Es ist eine Situation extremer Besorgnis“, zitiert „France Bleu“ einen Psychiater.

Frankreich: Fall Lina schlägt nach Vermisstenfall Émile hohe Wellen

Zuletzt hatte in Frankreich bereits das Verschwinden des zweijährigen Émile für Aufsehen gesorgt. Der kleine Junge verschwand bereits Anfang Juni im französischen Alpendorf Le Vernet. 

Nach zahlreichen Hinweisen und Suchaktionen, die ins Leere liefen, hatte ein Zeuge in diesem Fall jüngst den Großvater belastet. Neben einer Entführung oder einem Unfall schließt die Polizei auch eine Verstrickung der Familie in den Vermisstenfall nicht aus. Konkrete Indizien oder Beweise, die zu einer Erklärung für das Verschwinden von Émile in Frankreich geführt hätten, gibt es nach wie vor nicht. (pst mit dpa)

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