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Außer KontrolleWaldbrände wüten auf griechischer Urlaubsinsel – Massenevakuierung gestartet

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Wegen starker Winde breiteten sich die Flammen rasch aus.

Wegen starker Winde breiteten sich die Flammen rasch aus.

Wegen starker Winde breiteten sich die Flammen rasch aus. Einige Hotels, Pensionen und drei Dörfer mussten evakuiert werden.

Immer mehr Touristenhotspots am Mittelmeer sind von Waldbränden bedroht. Nicht nur in Südfrankreich und der Türkei wüten derzeit Waldbrände. Auch nahe der Touristenstadt Ierapetra im Südosten der beliebten Ferieninsel ist ein Waldbrand ausgebrochen.

Im Kampf gegen den Waldbrand auf Griechenlands größter Insel Kreta hat die Feuerwehr Fortschritte gemeldet: Das Feuer auf der beliebten Ferieninsel sei zurückgedrängt, sagte Feuerwehrsprecher Vasilios Vathrakogiannis am Freitagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. Zwar könne der Brand wiederaufflammen, derzeit gebe es jedoch keine große Feuerfront mehr. Rund 230 Feuerwehrleute, 48 Löschfahrzeuge und sechs Hubschrauber waren demnach im Einsatz gegen die Flammen nahe des Küstenortes Iérapetra.

Brandgefahr in zahlreichen Regionen Griechenlands hoch

Wegen des Feuers waren in der Nacht zum Donnerstag etwa 5000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, darunter 3000 Touristen. Wie die Feuerwehr der griechischen Nachrichtenagentur ANA mitteilte, gibt es noch einzelne verstreute Brandherde sowie in Rauch eingehüllte Gebiete, in denen das Feuer immer wieder aufflammt. Durch abflauenden Wind wurden die Löscharbeiten in dem schwer zugänglichen Gebiet erleichtert.

Am Donnerstagabend hatte Feuerwehrsprecher Vathrakogiannis „schwierige“ Tage vorhergesagt, weil in Griechenland, insbesondere in der Hauptstadtregion Athen, hohe Temperaturen und starker Wind erwartet werden. Am Freitag bestand laut Zivilschutz in mehreren Regionen erhöhte Waldbrandgefahr, darunter Athen und Attika.

Einen Brand nahe des Hafens von Rafina rund 30 Kilometer östlich von Athen brachte die Feuerwehr bis Donnerstagabend unter Kontrolle. Bürgermeister Dimitris Markou sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender ERT, das Feuer habe mehrere Häuser und Fahrzeuge zerstört. 300 Menschen waren vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden. Außerdem war der Fährverkehr zu Touristeninseln wie Mykonos beeinträchtigt.

Die Brandgefahr bleibt in zahlreichen Regionen Griechenlands enorm, teilte der Zivildienst mit. Winde unterstützt von Trockenheit könnten auch den kleinsten Brandherd zu einem Großbrand anfachen, warnt die Feuerwehr. Auch in Frankreich wüten derzeit heftige Waldbrände.

Wind facht Brand in türkischer Ägäisregion an - Dörfer evakuiert

Bereits seit einigen Tagen toben in der westtürkischen Provinz Izmir Waldbrände. Die Winde hätten die Flammen in Richtung der türkischen Urlaubsregionen Cesme und Alacati an der Ägäis getrieben, sagte der Provinzgouverneur Süleyman Elban in der Nacht zu Donnerstag.

Die Feuer wüten nah an dem auch bei Touristen beliebten pittoresken Küstenort Ildir in der Provinz Izmir.

Die Feuer wüten nah an dem auch bei Touristen beliebten pittoresken Küstenort Ildir in der Provinz Izmir.

Drei Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden. Eine Teilstrecke der Autobahn Richtung Süden wurde zwischenzeitlich gesperrt, Flammen loderten auf beiden Seiten der Fahrbahn auf, wie auf Aufnahmen zu sehen war.

Die Einsatzkräfte kämpften auch in der Nacht weiter gegen die Flammen. Die Tierschutzorganisation Haytap versuchte, verletzte Tiere einzufangen, um sie zu versorgen. Dem Provinzgouverneur zufolge war der Brand am Mittwoch im Küstenort Ildir mutmaßlich durch eine defekte Stromleitung ausgelöst worden. Durch starken Wind und extreme Trockenheit konnte sich das Feuer schnell ausbreiten.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten Brände in Izmir große Zerstörungen angerichtet. Landesweit gab es Hunderte Feuer, von denen der Großteil inzwischen gelöscht werden konnte. (mbr/dpa)