„Bericht aus Berlin“Habeck reagiert belustigt auf Frage zu Norwegen-Video – Seitenhieb gegen FDP

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Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hebt einen blauen Bauarbeiterhelm voller Schnee nach oben. Er trägt eine neongelbe Jacke.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bekommt viel Lob für ein Video von seinem Norwegen-Besuch. Auf eine Frage dazu im „Bericht aus Berlin“ reagiert er belustigt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bekommt viel Lob für ein Video von seinem Norwegen-Besuch. Auf eine Nachfrage in der ARD reagiert er belustigt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in einem Interview im „Bericht aus Berlin“ in der ARD belustigt auf die Fragen von Moderator Matthias Deiß reagiert. Unter anderem bei Fragen zur AKW-Laufzeit und zu einem Video seines Norwegen-Besuchs reagierte der Grünen-Politiker schmallippig und ein wenig belustigt. 

Deiß geht direkt zu Beginn des Interviews auf die Debatte um die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke ein. Diese sollen planmäßig Ende April endgültig vom Netz genommen werden, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Verlängerung der Laufzeiten durchgesetzt hatte. Die FDP will die noch laufenden AKW länger am Netz halten und dafür eine Expertenkommission einrichten.

„Bericht aus Berlin“: Robert Habeck antwortet schmallippig auf AKW-Frage und teilt gegen FDP aus

„Halten Sie sich ruhig kurz: Wird es so eine Expertenkommission zur Zukunft der deutschen AKW geben?“, fragt Deiß. Habeck nimmt den ARD-Journalisten beim Wort und antwortet: „Nein“. Der Grünen-Politiker hatte sich bereits im Herbst dafür eingesetzt, dass die Atomkraftwerke planmäßig Ende 2022 abgeschaltet werden.

Anschließend, als es um den Ausbau von Straße und Schiene in Deutschland geht, nennt Habeck den Verkehr „das größte Problem beim Klimaschutz in Deutschland“. Es gebe derzeit noch unterschiedliche Meinungen innerhalb der Gesellschaft, wie die Zukunft des Verkehrs aussehe. Einen Seitenhieb an die FDP kann er sich nicht verkneifen: „Wo der Kollege Volker Wissing immer Expertengruppen vorschlägt, […] wäre das doch ein Thema, wo man so den Knoten durchschlagen könnte.“

Grüne: Robert Habeck kann Lieferung von Leopard-Panzern in die Ukraine nicht ausschließen

Habeck äußert sich im Gespräch auch zur genehmigten Lieferung von Marder-Panzern in die Ukraine, nennt die Entscheidung „lange überfällig“.

Für die Lieferung weiterer Waffen und Panzer werde man sie wie üblich mit den Bündnispartnern abstimmen, die Lage sei aber von einer gewissen Dynamik geprägt. „Ausschließen kann ich eine Lieferung von Leopard 1 oder Leopard 2 nicht“, so der Wirtschaftsminister weiter.

Robert Habeck antwortet belustigt auf ARD-Frage zu Video aus Norwegen

Deiß will anschließend noch etwas zu Habecks Video aus dem Schnee in Norwegen wissen. Habeck hatte, ähnlich wie bei seinem Besuch in Katar, in einem Video die Gründe für seinen Besuch erläutert.

Das Video des Bundeswirtschaftsministeriums wurde tausendfach aufgerufen, Habeck hatte dafür viel Lob bekommen. Deiß will wissen: „Wie viel Zeit und Planung steckt in diesen Videos?“. Habeck antwortet auch hier kurz, mit leicht belustigtem Unterton: „Solange ich brauche, um sie zu sprechen.“

Er habe sich dazu entschieden, nur noch längere Formate in den sozialen Medien zu nutzen. „Ansonsten würden wir uns nur die Polemik um die Ohren hauen“, erklärte Habeck weiter. Moderator Deiß fragt ihn, ob er Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Nachhilfe beim Videodreh geben könne. Die SPD-Politikerin war wegen eines Videos aus der Silvester-Nacht scharf kritisiert worden.

„Keiner braucht Nachhilfe. Alle sind gestandene Frauen und Männer und nehmen die Kommunikation so, wie sie sie für richtig halten“, antwortete Habeck.

Der Bundeswirtschaftsminister wurde vor allem zu Beginn des Ukraine-Kriegs für seine offene Kommunikation gelobt, Experten sprechen von einem Vorbild für moderne Kommunikation. (shh)

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