Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Vuelta soll fortgesetzt werdenErneute Palästina-Proteste behindern Radrennen in Spanien

2 min
Menschen protestieren mit palästinensischen Fahnen gegen den Gaza-Krieg, als Teilnehmer der Vuelta a España in ein Stadt fahren.

In Spanien wird während der Vuelta massiv gegen den Krieg im Gazastreifen protestiert.

Wieder muss die Vuelta auf massive Proteste gegen ein israelisches Team reagieren. Inzwischen wurden sogar die Trikots verändert.

Bei der Vuelta in Spanien hat es am Dienstag erneute Proteste pro-palästinensischer Demonstranten gegeben. Aus diesem Grund wurde die 16. Etappe der Spanien-Radrundfahrt kurzfristig verkürzt. Drei Kilometer vor dem Ziel in Castro de Herville hatte sich eine größere Gruppe von Demonstranten versammelt, weshalb die Rennleitung die Route um acht Kilometer reduzierte. Zudem entfiel die Siegerehrung.

Am selben Tag war schon ein Baum gefällt worden, der mit Kettensägen zerlegt und anschließend von der Straße getragen werden musste. Auf dem Schlussanstieg besetzten rund 150 Demonstranten die Straße, insgesamt waren etwa 1000 an der Strecke. Die Polizei fand kein Mittel. Es waren nicht die ersten Störungen. Schon bei mehreren Etappen gab es schwere Proteste, die sich vor allem gegen das Team Israel - Premier Tech richten. Der Rennstall kommt aus Israel und identifiziert sich in seiner Außenwirkung stark mit der eigenen Nation.

Aus Sicherheitsgründen: Israelisches Team entfernt Schriftzug

In einem frühen Statement, das während der Rundfahrt veröffentlicht worden war, äußerte sich das Team bereits zur Sicherheit der eigenen Fahrer und zeigte sich dankbar für die Anstrengungen der Rennleitung und der spanischen Polizei. Gleichzeitig respektierte es „das Recht aller, zu protestieren, solange diese Proteste friedlich bleiben und die Sicherheit des Fahrerfeldes nicht einschränken.“

Das scheint nur bedingt der Fall zu sein. Jüngst sah sich das Team gezwungen, den Schriftzug „Israel“ auf den Trikots der Fahrer zu entfernen. Ähnliche Schritte waren demnach schon zuvor bei den Fahrzeugen und der Trainingsbekleidung unternommen worden.

Bereits bei früheren Etappen hatten pro-palästinensische Demonstranten für Unruhen gesorgt. Ein Renntag musste frühzeitig abgebrochen werden. Der infolge eines Protests gestürzte Spanier Javier Romo (Movistar) startete zwar am Dienstag, musste aber aufgrund seiner Blessuren frühzeitig aufgeben. Nicht mehr an den Start ging am Dienstag der Belgier Victor Campenaerts; der frühere Stundenweltrekordler war ein wichtiger Helfer des weiter Gesamtführenden Jonas Vingegaard.

Es gebe jedoch „keinen Plan B“, sagte der Vuelta-Chef Javier Guillén auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Dienstagabend. Die Tour werde weitergehen. „Wir unternehmen große Anstrengungen, um das Rennen am Laufen zu halten, aber wir brauchen Zusammenarbeit. In einem Sport wie dem Radsport ist es praktisch unmöglich, solche Massen zu stoppen, aber wir werden es versuchen.“

Am Mittwoch endet die 17. Vuelta-Etappe mit der deutlich schwereren Bergankunft auf dem Alto de El Morredero, am Donnerstag steht das wegweisende Einzelzeitfahren in Valladolid an. Die Spanien-Rundfahrt endet am Sonntag traditionell in Madrid. Auch für die weiteren Etappen werden Proteste befürchtet. (sid/red)