Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Gazastreifen ist „Hölle auf Erden“Rotes Kreuz warnt vor zunehmender Verrohung der Kriegsführung

1 min
Palästinenser trösten sich gegenseitig vor dem Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt bei der Trauer um ein Opfer, das bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde. (Archivbild)

Zehntausende Palästinenser sind durch Angriffe der israelischen Armee bisher getötet worden. Das Rote Kreuz fordert mehr Menschlichkeit. (Archivbild)

Die Menschen im Gazastreifen leiden seit Monaten unter dem Krieg zwischen Israel und Hamas. Das Rote Kreuz beschreibt die Lage dort in drastischen Worten.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist zunehmend besorgt über die Lage im Gazastreifen. Das betreffe sowohl die dort noch festgehaltenen Geiseln aus Israel als auch die vom Krieg gezeichnete Zivilbevölkerung, sagte Generaldirektor Pierre Krähenbühl am Mittwoch in einem Interview des Deutschlandfunks. Mit Blick auf die aktuelle Situation sprach Krähenbühl von einer „Hölle auf Erden“.

Rotes Kreuz: Kriege sind „Friedhöfe der Menschlichkeit“

Allgemein sei eine Verrohung der Kriegsführung zu beobachten, beklagte der Vertreter des Roten Kreuzes. Kriege würden zunehmend zu „Friedhöfen der Menschlichkeit“.

Ein Grund sei die Aushöhlung des Völkerrechts. Die Staatengemeinschaft müsse darauf dringen, dass die Regeln wieder besser respektiert würden. Für den Gazastreifen forderte Krähenbühl ein Ende der Kampfhandlungen um auf diplomatischen Wegen nach Lösungen für den Konflikt zu suchen.

Hilfsorganisation reagiert auf Kürzungen

Die weltweiten Kürzungen für Entwicklungshilfe und humanitäre Einsätze beträfen auch das Rote Kreuz, betonte Krähenbühl. Man werde Einsparungen in der Verwaltung vornehmen und sich künftig auf die Hauptaufgaben konzentrieren.

Das seien Einsätze in Kriegsgebieten wie im Gazastreifen, der Ukraine, im Sudan oder der Demokratischen Republik Kongo. „Es muss weiterhin eine Mobilisierung geben, dass man Menschenleben und menschliche Würde unterstützt und rettet.“