KommentarDie Maskenpflicht reicht nicht – Auch Schüler sollen getestet werden

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Schüler Maske Symbolbild

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  • Zum Schulbeginn führt NRW eine Maskenpflicht für Schüler ein und ist damit Vorreiter in Deutschland.
  • Dieser Schritt ist völlig richtig. Doch er reicht nicht aus.
  • Es wirkt so, als wäre es der Landesregierung zu teuer, auch Schüler breit angelegt zu testen. Ein Kommentar

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer führt zum Unterrichtsbeginn in NRW eine Maskenpflicht an den Schulen ein. Nur die Grundschüler sollen im Unterricht davon befreit werden, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Da ist eine strenge Regelung, die es so konkret bislang in keinem anderen Bundesland gibt.

Die Entscheidung ist angesichts der wieder ansteigenden Infektionszahlen völlig richtig. Es wäre grob fahrlässig gewesen, auf das erwartbare Gedränge in den Schulen nicht mit der Anordnung der Maskenpflicht zu reagieren.

Wegen der vielen Kinder, die aus dem Ausland zurückkehren, ist die Angst vor erneuten Schulschließungen groß. Allerdings ist bislang nur eine Zwangstestung von Rückkehrern vorgesehen, die Risikogebieten wie die Türkei oder Marokko besucht haben.

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Damit ist die Gefahr einer Ansteckung bei Rückkehrern allerdings bestenfalls eingeschränkt. Auch Kinder, die sich auf Mallorca oder an den bayerischen Seen erholt haben, können das Virus in sich tragen. Um sie rechtzeitig isolieren zu können, wäre eine breit angelegte Testreihe auch bei Schülern notwendig.

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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat in der Hochphase der Krise bekräftigt, sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus würden nicht am Geld scheitern. Nun hat es den Eindruck, als ob dem Land eine Testreihe bei Schülern zu teuer wäre. Den Lehrern hatte das Land schließlich immerhin alle 14-Tage eine freiwillige Testung anboten.

Sollte es nach den Ferien zu einer Welle Corona-Infektionen den Schulen kommen, wird es der Opposition nicht schwer fallen, der Landesregierung die Schuld dafür mit in die Schuhe zu schieben. Die strengste Maskenpflicht nützt schließlich nichts ohne eine flankierende Teststrategie auch bei den Schülern. Hiervor die Augen zu verschließen, birgt nicht nur gesundheitliche Gefahren für alle, die mit dem Schulbetrieb zu tun haben. Auch das politische Risiko ist hoch. In Bayern warten viele nur auf weitere Fehler, die belegen sollen, dass Laschet als Krisenmanager nicht zu gebrauchen ist. 

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