KommentarInzidenzstufe 0 ist kompliziert, aber das kleinere Übel

Blick auf die Hohestraße an einem Samstag
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Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW mit der neuen Inzidenzstufe 0 wirkt kleinteilig und unübersichtlich, ermöglicht es aber, den Bürgern die Ausübung ihrer Grundrechte immer dann zu ermöglichen, wenn es keinen hinreichenden Grund mehr gibt, es zu verbieten.
Das klingt nicht nur kompliziert, sondern wird es in der Praxis in vielen Fällen auch sein, aber das ist nun mal nicht zu ändern und das kleinere Übel.
So wird ein Schützenfest in einem Dorf im Münsterland stattfinden können, während die Kirmes am Rhein in Köln oder Düsseldorf verboten bleibt, weil der Zehner-Wert überschritten ist. Weil es auf dem Land leichter ist, Corona im Griff zu halten.
Die Stufe 0 kommt einem Leben, wie wir es vor der Pandemie gewohnt waren, schon ziemlich nahe, auch wenn uns damals es eine Testpflicht nach dem Urlaub vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz oder das Tragen eines Mundschutzes im Supermarkt niemals in den Sinn gekommen wäre.
Dass diese wiedergewonnene Freiheit an einem seidenen Faden hängt, ist allen klar. Noch weiß keiner, ob sich die Delta-Variante nach der Rückkehr der Menschen aus dem Urlaub im Herbst zu einer vierten Welle aufbauen wird oder die Tatsache, dass immer mehr Menschen zumindest einmal geimpft sind, das verhindern kann.
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Den Sommer möglichst uneingeschränkt genießen, sich über die neuen Möglichkeiten freuen und gleichzeitig versuchen, Impfskeptiker vom Gegenteil zu überzeugen. Die Pandemie ist noch nicht vorüber, aber wir erholen uns langsam von ihr.