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Kommentar zum Ex-KanzlerSchröder zeigt unerträgliches und beispielloses Gebaren

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Altkanzler Gerhard Schröder steht aufgrund seiner Verbindungen nach Russland in der Kritik.

Köln – Die menschverachtende Zerstörungswut beispielsweise in Tschetschenien, Georgien, auf der Krim, in Syrien - und jetzt noch einmal in der Ukraine. Zwischendurch die hinterhältigen Giftanschläge beispielsweise auf die russischen Regimegegner Viktor Juschtschenko, Alexander Litwinenko, Sergej und Julia Skripal, zuletzt Alexej Nawalny. Seit seiner Ernennung zum russischen Ministerpräsidenten zieht Wladimir Putin eine Blutspur durch die Weltgeschichte. Die Kriegsverbrechen und Massaker des ehemaligen KGB-Agenten sind unübersehbar.

Dass sich ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler überhaupt zum gut bezahlten Sprachrohr eines Despoten machen konnte, der Krankenhäuser bombardieren lässt, war schon unerträglich. Bereits kurze Zeit nachdem Gerhard Schröder sein bei der Bundestagswahl 2005 erlangtes Bundestagsmandat zurückgegeben hatte, ließ er sich anheuern, um für die Nord Stream AG und die damit verbundenen Pipeline-Projekte zu werben. Peinlich für jeden Deutschen war, dass sich ein Ex-Regierungschef damit dem Verdacht der Käuflichkeit aussetze. Denn Nord-Stream hatte er bereits als Regierungschef immer sehr wohlwollend begleitet und am 8. September 2005 mit Putin besiegelt. Kritik an Putins mörderischem Regime jedoch ließ er über all die Jahre in Regierungsverantwortung vermissen.

Es grenzt an Landesverrat

Der Altkanzler, der als langjähriger Freund Putins gilt, ist mittlerweile auch Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Es ist widerlich und grenzt an Landesverrat, dass er seine lukrativen Geschäftsverbindung spätestens seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine nicht abgebrochen hat. Mit einem Kriegstreiber wie Putin macht man keine Geschäfte. Schon gar nicht als Bundeskanzler a.D., der unser Land durch seinen offensichtlichen Realitätsverlust jetzt weltweit blamiert.

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Dass seine Partei ihn mittlerweile nahezu täglich bittet, die Finanzbeziehung zum russischen Verbrecherregime abzubrechen, interessiert Schröder offenbar nicht. Auch nicht, dass seine engsten Mitarbeiter deshalb gekündigt haben. Der monatliche Gehaltscheck scheint ihm wichtiger zu sein. Seinen Starrsinn hält der Altkanzler womöglich auch noch für Weitsicht. Er mahnt, dass „mit Blick auf die Zukunft gilt, dass jetzt bei notwendigen Sanktionen darauf geachtet wird, die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Europa und Russland bestehen, nicht gänzlich zu kappen.“

Beispielloses Gebaren für einen Ex-Kanzler

„Die Deutschen brauchen Ihre zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland nicht mehr, haben sie noch nie gebraucht“, möchte man dem Altkanzler antworten. Und es sollte dringend überprüft werden, ob der Lebensstandard des Kreml-Lobbyisten auch weiterhin mit deutschen Steuergeldern finanziert werden muss.

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Russlands Präsident Wladimir Putin.

407.000 Euro aus der Staatskasse sind nach Angaben des Kanzleramtes im vergangenen Jahr alleine dafür geflossen, um sein Büro und seine engsten Mitarbeiter zu bezahlen. Zudem bekommt Schröder ein Ruhegehalt, das allein für seine sieben Amtsjahre als Kanzler laut Gesetz rund 35 Prozent des Gehalts des amtierenden Bundeskanzlers beträgt – nach Medienberichten rund 7062 Euro im Monat. Hinzu kommen Bezüge für seine Zeit als Niedersachsens Ministerpräsident und als Bundestagsabgeordneter. Dies alles für einen Mann, dessen Gebaren bislang beispiellos in der Geschichte eines deutschen Ex-Kanzlers ist.