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Kommentar zur Corona-KriseÜber die „Lockerung" die Solidarität nicht vergessen!

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Coronavirus_Koeln_Beifall

Symbolbild

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als es in der Corona-Krise losging mit der Absage von Großveranstaltungen, dann mit den Schließungen von Geschäften, mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, da hatte ich – Sie erinnern sich vielleicht – nach zentralen Begriffen zur Beschreibung der Stimmungslage gefragt: „Angst“ und „Zweifel“ fielen mir damals ein.

Hinzugekommen ist jetzt das Zauberwort von der „Lockerung“. An diesem Mittwoch sollen wir erfahren, was die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder darunter verstehen.

Die einen sehnen sich inzwischen nach Abschwächungen der geltenden Auflagen. Andere fürchten, es sei zu früh – und wir riskierten eine zweite Welle nicht nur von Infektionen, sondern auch von Zwangsmaßnahmen.

Meine Hoffnung ist, dass diese Skepsis grundlos ist und dass wir alle weiterhin an unseren Beitrag zur Eindämmung des Virus denken. Das ist, so könnte man sagen, Bürgerpflicht aus Verantwortung füreinander.

Pflegerinnen, Ärzte und Ärztinnen nicht vergessen

Damit bin ich auch gleich bei meiner zweiten Hoffnung und Erwartung: Dass wir diejenigen nicht vergessen, für die es heute, morgen und übermorgen mit Sicherheit keine Lockerungen geben wird: das medizinische Personal, die Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern, Altenheimen, Behindertenzentren. In Worten („systemrelevant“) und Gesten (Klatschen für die Helfer) haben sie viel Wertschätzung erfahren.

Auch eine Bonuszahlung der Bundesregierung ist ein hoch verdientes Zeichen der Anerkennung. Aber auch über die Zeit der akuten Krise hinaus müssen die Frauen und Männer in Pflegeberufen endlich das verdienen, was sie verdienen. Denn die Beanspruchungen, Belastungen und – sagen wir es ruhig deutlich – auch die Überlastungen der Pflegekräfte waren ja auch schon vor der Krise erheblich.

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Abhilfe muss auf zwei Wegen kommen: bessere Bezahlung für die in der Pflegebranche Tätigen und ein besserer Betreuungsschlüssel in Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen.

Was das bedeutet, ist klar: höhere Kosten im Gesundheitswesen. Die Leistungserbringer und die Kassen werden sagen, dass es keine Reserven für die Finanzierung gibt. Das wird mit der Gesundheitspolitik im Bund und den Ländern zu besprechen sein.

Aber ich denke, wir werden an der Frage nicht vorbeikommen, was uns eine hochwertige Pflege wert sein muss. Mir fällt ein weiterer Krisen-Begriff ein: „Solidarität“. Sie endet nicht mit den Lockerungen und auch nicht mit einem – hoffentlich bald erreichten – Sieg im Kampf gegen das Coronavirus.

Solidarität ist eine bleibende Verpflichtung – und immer eine beidseitige.Bleiben Sie gesund! Achten Sie auf sich und Ihre Nächsten!