ArbeitsmarktImmer mehr NRW-Frauen arbeiten in Teilzeit

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Frauen geben vor allem im Alter zwischen 30 und 35 Jahren ihre Berufstätigkeit auf, während Männer bei der Erwerbsquote Höchstwerte erreichen.

Auch Männer sind häufiger in Teilzeit beschäftigt als noch vor 15 Jahren. Auffallend ist, in welchem Alter die meisten Frauen aus dem Beruf ausscheiden - und zum Teil nie mehr zurückkommen.

Frauen in Nordrhein-Westfalen arbeiten zu einem immer größeren Anteil in Teilzeit. Das hat eine Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion ergeben. Die stützt sich auf Zahlen der Statistiker von IT.NRW. War im Jahr 2008 noch gut jede dritte Berufstätige in Teilzeit beschäftigt, so stieg der Anteil bis 2021 auf fast 50 Prozent. Der Anteil der in Vollzeit beschäftigten Frauen sank im gleichen Zeitraum von 64 auf knapp 52 Prozent. Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt aber, dass die Menge der in Vollzeit beschäftigten Frauen insgesamt relativ konstant bleibt. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten dagegen stieg überproportional.

Auch bei den Männern stieg der Teilzeitanteil, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Während 2008 nur jeder zwanzigste Mann in Teilzeit arbeitete, war es 2021 gut jeder Zehnte.

Gender Pay Gap liegt unbereinigt bei 17 Prozent

Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen lag im Jahr 2023 nach Angaben der Landesregierung bei sechs Prozent. Berechnet man, wie viel Frauen ungeachtet unterschiedlicher Berufe und Hierarchiestufen weniger verdienten, so betrug der Abstand 17 Prozent.

Ein Blick auf die Altersverteilung der Erwerbsquote in NRW lässt den Schluss zu, dass Frauen vermehrt in den Jahren der Familiengründung ihre Arbeit aufgeben und dieses Defizit später auch nicht mehr wirklich ausgleichen. So sinkt die Erwerbsquote von Frauen von fast 80 Prozent im Alter zwischen 25 und 30 Jahren auf 76,8 Prozent zwischen 35 und 40 Jahren. Der Abstand zu den Männern in der gleichen Altersgruppe wächst damit auf mehr als 15 Prozent an (92,3 Prozent). Auch im weiteren Lebensverlauf sind bis zur Rente Männer bei der Erwerbsquote kontinuierlich um etwa zehn Prozent im Vorsprung.

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