Projekt gegen Fake NewsNRW kämpft gegen Putin-Propaganda im Partnerland Nordmazedonien

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NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU)

NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU) reist nach Nordmazedonien.

Russland will mehr Einfluss auf dem Westbalkan gewinnen und hintertreibt den EU-Beitritt von Nordmazedonien durch Fake News. NRW startet nun ein Medienkompetenzprojekt, um die Propaganda auszubremsen.

NRW-Europaminister Nathanael Liminski reist am Montag für drei Tage mit einer Wirtschaftsdelegation nach Nordmazedonien. Anlass für den Besuch ist das zweijährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen NRW und dem Balkanstaat, in dem rund zwei Millionen Einwohner leben. Die Landesregierung will mit der Reise ein Signal zur Stabilisierung der Region setzen. Russland versucht, in der Region an Einfluss zu gewinnen und macht durch Fake-News Stimmung gegen die EU und den Westen.

„Die Antwort auf Putins abscheulichen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine geschlossene europäische Wertegemeinschaft“, sagte Liminski dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Den russischen Versuchen, Konflikte auf dem Westbalkan zu schüren, müsse mit dem Ausbau der bestehenden Kooperationen begegnet werden. „Nordmazedonien gehört zu Europa. Die Landesregierung begrüßt daher sehr, dass im vergangenen Jahr endlich die erste EU-Beitrittskonferenz gestartet ist“, so der CDU-Politiker. Nordmazedonien ist schon seit 2005 ein offizieller EU-Beitrittskandidat.

Kampf gegen russische Propaganda

In den Balkanstaaten hatten die Diskussionen, die Ukraine schnell in die EU aufzunehmen, für Irritationen gesorgt. Liminski will mit seinem Besuch ein Zeichen setzen, dass der Aufnahmeprozess auch für den Westbalkan ernst gemeint ist. In der Hauptstadt Skopje wird der NRW-Minister von Vize-Ministerpräsident Bojan Maricic sowie dem Außenminister Bujar Osmani empfangen, um über gemeinsame Projekte zu sprechen. Man könne nach zwei Jahren Partnerschaft bereits auf viele erfolgreiche Kooperationen zurückblicken, hieß es in der Düsseldorfer Staatskanzlei.

In Skopje will Liminski unter anderem einen Hersteller für Arzneimittelverpackungen aus Düsseldorf besuchen und sich mit jungen Berufstätigen, Praktikanten und Stipendiaten aus Förderprojekten der Landesregierung austauschen. Bei der Deutschen Welle soll das Startsignal für das Projekt „Stärkung der Medienresilienz in Nordmazedonien“ gesetzt werden. Die Teilnehmer bekommen die Möglichkeit, an Workshops zum Recherchieren und Erkennen von Fake News teilzunehmen. „Wir sehen uns täglich mit Desinformation konfrontiert, die durch russische Propaganda neue Ausmaße annimmt“, so Liminski.

Nordmazedonien ist seit 1. März 2021 Partnerland von. In Deutschland leben 100 000 Personen mazedonischer Herkunft, davon 41 000 in NRW. Griechenland hatte die Beitrittsverhandlungen mit der EU lange wegen eines Namensstreits blockiert. Der wurde beigelegt, nachdem sich Mazedonien im Jahr 2019 in Nordmazedonien umbenannt hatte.

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