Schulministerin Feller kündigt Unterstützung anMehr Schulen in NRW sozial besonders belastet

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Schüler und Schülerinnen stehen in einer Reihe auf dem Schulhof einer Grundschule. Nur ihre Beine und die unterschiedlichen Schuhe sind zu sehen.

Nach der neuen Index-Zählweise sind fast 1000 Schulen in NRW sozial stark belastet durch Kinderarmut im Einzugsgebiet, Schüler mit nichtdeutscher Familiensprache oder Lernentwicklungsstörungen.

Mehr Schulen im Land gelten ab nächstem Schuljahr als sozial besonders belastet. Das hat Auswirkungen auf die Zahl der Lehrer und die Ausstattung.

In Nordrhein-Westfalen gelten nach einer neuen Berechnung des sogenannten schulscharfen Sozialindexes künftig deutlich mehr Schulen als sozial besonders belastet als bisher angegeben. Durch den aktualisierten Index würden ab dem Schuljahr 2024/25 nun 948 Schulen in die höchsten Stufen 6 bis 9 eingeordnet, teilte das Schulministerium am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags mit. Das seien fast dreimal so viele wie bisher.

Derzeit werden 338 Schulen in die höchsten Stufen eingruppiert. Mit dem Index wird unter anderem die Zuweisung von Lehrerstellen und die Ausstattung der Schulen gesteuert.

Schulministerin Dorothee Feller: Tatsächlichen Verhältnisse haben sich nicht verschlechtert

Die Erhöhung der Zahl in den höheren Indexstufen bedeute aber nicht, dass sich die tatsächlichen Verhältnisse an den Schulen auch verschlechtert hätten, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Der aktualisierte Schulsozialindex bilde lediglich die Verhältnisse in Bezug auf die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft im Schulvergleich besser ab.

Eingeführt worden war der Schulsozialindex 2021 noch unter der schwarz-gelben Landesregierung. Die Zuordnung jeder Schule in die Indexstufen erfolgt nach vier Indikatoren: Kinder- und Jugendarmut im Einzugsgebiet der Schule, Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Familiensprache, Anteil der Schüler mit Zuzug aus dem Ausland sowie Anteil der Schüler mit Lernentwicklungsstörungen.

CDU und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag eine Evaluation und Weiterentwicklung des Konzepts angekündigt. Nun wurde der Index mit neuesten Schuldaten aktualisiert und die statistische Berechnung geändert.

So werden künftig fünf Prozent der Schulen vorab in die höchste Indexstufe eingeordnet. Damit soll der allgemeinen Wahrnehmung der Schulen und der Öffentlichkeit Rechnung getragen werden, wonach eigentlich mehr Schulen sozial belastet sind als durch die bisherige Skalierung erkennbar. (dpa)

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