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Weidel fordert DeeskalationAfD-Chefin warnt Russland vor Luftraumverletzungen

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Alice Weidel, Fraktions- und Bundesvorsitzende der AfD, gibt vor der Fraktionssitzung ein Statement.

AfD-Chefin Alice Weidel fordert nach Drohnenvorfällen im Nato-Luftraum von Russland Deeskalation und warnt vor Spannungen mit den USA.

Nach Vorfällen mit Drohnen und Jets über Polen und Estland warnt Weidel vor Eskalation, Chrupalla stuft sie hingegen als gering ein.

AfD-Chefin Alice Weidel hat Russland nach Vorfällen im NATO-Luftraum mit für ihre Partei ungewöhnlich klaren Worten zur Deeskalation aufgefordert. Anlass waren unter anderem russischen Drohnen zugeschriebene Überflüge über Polen sowie eine mutmaßliche Luftraumverletzung in Estland. Dabei traten deutliche Meinungsunterschiede zwischen Weidel und ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla zutage.

Sollte herauskommen, dass man es mit Luftraumverletzungen von russischer Seite zu tun habe, könne sie nur davor warnen, sagte Weidel auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin. „Ich glaube, dass auch Russland dazu aufgerufen ist, sich deeskalierend zu verhalten und nicht noch zusätzlich den Nato-Luftraum zu verletzen und die Luftabwehrsysteme zu testen.“

„Putin muss sich bewegen“

Sie warnte, dies hätte das Potenzial zu weiteren Eskalationen und würde auch das Verhältnis zwischen Russland und den USA nach den Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump nachhaltig beschädigen. „Irgendwo muss sich Putin auch irgendwann bewegen und davon haben wir leider bislang zu wenig gesehen.“ Man solle die Geduld von Trump nicht auf die Probe stellen und ihn nicht in seinen Friedensbemühungen das Gesicht verlieren lassen.

Chrupalla: „Drohnen aus Styropor und Sperrholz“

Chrupalla hatte zuvor auf die Frage nach einer Reaktion auf die Vorfälle gesagt, man müsse sich anschauen, was 14 Tage nach den sogenannten Drohnenüberflügen noch übrig sei. Er kritisierte, vieles basiere auf „ungenauen Nachrichten und Faktenlagen“ und sprach von „teilweise Drohnen, die aus Styropor und aus Sperrholz zusammengeschustert waren, die dann angeblich 1.400 Kilometer in polnisches Hinterland geflogen seien.“

Bei dem Vorfall über Estland sei nicht mal klar, zu welchen Teilen dieser Luftraum gehöre. Man sehe eine Eskalation, die nicht gut sei für Europa. Die Europäer sollten sich an den Verhandlungstisch setzen um „endlich mit Russland ins Gespräch zu kommen“. (dpa)