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Knallrotes ÄrgernisTrump will nach Krach mit Musk seinen Tesla loswerden

Lesezeit 3 Minuten
Nach dem Streit mit Elon Musk erwägt US-Präsident Donald Trump, seinen roten Tesla abzustoßen – der parkt derzeit unweit des Weißen Hauses.

Nach dem Streit mit Elon Musk erwägt US-Präsident Donald Trump, seinen roten Tesla abzustoßen – der parkt derzeit unweit des Weißen Hauses.

Das 70.000 Dollar teure Fahrzeug wartet unweit des Weißen Hauses auf einen neuen Käufer. Mit dem Eigentümer des Herstellers tobt ein Rosenkrieg.

Das Lungern gehört zum Geschäft der Korrespondenten im Weißen Haus. Man weiß nie, wie sich der Tag entwickelt. Für den Fall, dass Donald Trump oder einer seiner Mitarbeiter plötzlich Redebedarf hat und aus der Tür des West Wings tritt, stehen deshalb immer ein paar Kameras bereit.

Seit Freitagmorgen aber ist mindestens ein Aufnahmegerät stets vom Präsidialgebäude weg auf den stählernen Zaun gerichtet. Hinter dem Gitter liegt die ebenfalls gut gesicherte West Executive Avenue, auf der ausgewählte Regierungsmitglieder parken können. Doch im Visier der Journalisten ist nicht irgendein Fahrzeug, sondern der wohl berühmteste Gebrauchtwagen der Welt – ein leuchtend roter Tesla Modell S, dessen Nummernschild mit „DJ“ beginnt.

„DJ“ - das sind nicht zufällig die Initialen der Vornamen von Trump. Erst im März hatte der Präsident das Elektroauto erworben. Nicht in einem Autohaus, sondern bei einer eigens für ihn veranstalteten Verkaufsschau im Garten des Weißen Hauses. Und zwar vom Tesla-Eigentümer höchstpersönlich. „Beautiful“, hatte Trump ausgerufen, als er das Modell sah: „Das möchte ich in genau dieser Farbe!“

Trump über Musk: der Mann, „der den Verstand verloren” hat

Nun steht die Karosse wenige hundert Meter vom Oval Office entfernt und gefällt dem Eigner gar nicht mehr. Der Tesla-Boss heißt nämlich Elon Musk, und die einstigen politischen Verbündeten befinden sich in einem bitteren Scheidungskrieg. Musk hat sogar gedroht, Material über angebliche Verbindungen des Präsidenten zu dem inzwischen verstorbenen Mädchenhändler Jeffrey Epstein öffentlich zu machen. Am Donnerstag war der Streit gewaltig eskaliert. Seither herrscht Funkstille.

Am Freitagmorgen gab Trump dem Sender ABC ein kurzes Interview. Ob er denn demnächst einmal mit Musk reden wolle, wurde er da gefragt. „Meinen Sie den Mann, der den Verstand verloren hat?“, konterte er. Die implizierte Antwort lautete: Nein. Im weiteren Verlauf des Tages vermied es der Präsident bewusst, irgendwelchen lungernden Reportern zu nahe zu kommen. Er wollte sich ganz offenbar zu dem Thema nicht mehr äußern.

Listenpreis für Trumps Tesla beträgt bis zu 80.000 Dollar

Die Freude an dem „wunderbaren“ Tesla hat ihm der Streit jedenfalls gründlich verdorben. Hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses berichteten amerikanischen Medien, ihr Chef wolle die Karosse loswerden. Der Listenpreis für den Neuwagen betrug je nach Ausstattung zwischen 70.000 und 80.000 Dollar. Trump selber darf aus Sicherheitsgründen nicht fahren. Wie viele Meilen seine Freunde oder Mitarbeiter mit dem Fahrzeug zurückgelegt haben, ist ebenso wenig bekannt wie der Preis, den der Dealmaker nun erzielen will.

Bis zum Samstag schien sich noch kein Interessent gefunden zu haben. Der leuchtend-rote Flitzer stand weiter regungslos neben dem Westflügel des Weißen Hauses. Die aufmerksamen Reporter werden sein Schicksal verfolgen.