Ist Donald Trump ernsthaft erkrankt? Make-up an seiner Hand heizte die Gerüchteküche an. Am Montag zeigte sich der Präsident dann ohne Creme.
Zeichen von Krankheit?Spekulationen über Make-up-Fleck an Trumps Hand – am Montag ist er verschwunden

Die Hand von US-Präsident Donald Trump, während er im Museum „The People's House“ spricht.
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In den USA verbreiteten sich am Wochenende Spekulationen über den Gesundheitszustand von Donald Trump. Auslöser war ein großer Fleck an der Hand des US-Präsidenten, der bei öffentlichen Auftritten am Freitag (22. August) zu sehen war. Ganz offensichtlich handelte es sich um Make-up, das aber durch die unpassend helle Farbauswahl eher die Aufmerksamkeit auf die Hand legte, als dass damit etwas kaschiert werden könnte. Am Montag zeigte sich der Präsident dann ohne Make-up.
Die unprofessionell aufgetragene Creme war am Wochenende sowohl Userinnen und Usern in den sozialen Medien als auch Journalisten aufgefallen. Trump hielt sich am 22. August im Besucherzentrum des Weißen Hauses in Washington auf, dem „The People's House“, einer Art Museum. Der Besuch war Teil einer medienwirksamen Tour durch die US-Hauptstadt, auf deren Straßen aufgrund von Trumps umstrittener Anordnung nun die Nationalgarde im Einsatz ist.
Auf Bildern, die Trumps Hand in Großaufnahme zeigen, war der Make-up-Fleck deutlich zu sehen, der unter der weißen Manschette des Hemdes weiterging. Zudem wirkten die Teile des Handrückens, die nicht abgedeckt sind, gerötet und auch etwas bläulich verfärbt. In den sozialen Medien war die Rede von Folgen einer Infusion, die Trump möglicherweise an der Hand bekommen haben könnte. Eine Nadel könnte einen Bluterguss ausgelöst habe, wurde spekuliert.
Trump versucht, Hand mit Make-up zu verbergen
Viele Beobachter wiesen auch darauf hin, dass Trump offenbar am Wochenende versuchte, seine Hand vor den Blicken der Öffentlichkeit zu verbergen. Bei einem Auftritt vor Journalisten im Oval Office des Weißen Hauses saß Trump später am Freitag am Schreibtisch und legte seine linke Hand über die rechte, sodass deren Handrücken verdeckt wurde.
Ob jedoch wirklich eine schwere Erkrankung hinter Trumps Versuchen der Kaschierung steckt, war völlig unklar. Sicher ist, dass ältere Menschen stärker zu Hämatomen neigen. Ein Zeichen für eine lebensbedrohliche Erkrankung muss dies keinesfalls sein, darauf weist am Montag auch der finnische Wissenschaftler Pekka Kallioniemi hin, der sich mit Verschwörungsmythen beschäftigt.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt bestritt indes auch nicht, dass es sich um einen Bluterguss an der Hand ihres Chefs handelte. Ihre Erklärung dafür, die sie schon in der Vergangenheit lieferte, mutete allerdings in Teilen etwas seltsam an.
Die Hämatome, von denen offenbar am Wochenende auch Trumps linke Hand betroffen war, seien auf das häufige Händeschütteln des US-Präsidenten zurückzuführen. Dies führe zusammen mit der Einnahme von Aspirin zu den Blutergüssen. Das Medikament müsse Trump aufgrund seiner chronischen Venenschwäche einnehmen, hatte Leavitt bereits im Juli mitgeteilt. Das beeinträchtige Trump aber nicht, hieß es, der Präsident erfreue sich im Gegenteil exzellenter Gesundheit.
Am Montag ist Make-up verschwunden
Am Montag gab es dann zumindest optisch Gewissheit für die Öffentlichkeit: Das Make-up war verschwunden, zu sehen war nun ein großer blauer Fleck an Trumps rechter Hand. Auf Bildern vom Empfang des südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung im Weißen Haus war ein deutliches Hämatom zu erkennen.

US-Präsident Donald Trump (l.) schüttelt dem südkoreanischen Präsidenten Lee bei dessen Ankunft im Weißen Haus die Hand.
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Der Gesundheitszustand des 79-jährigen Präsidenten ist immer wieder Gegenstand von Mutmaßungen – insbesondere, da Trump im Wahlkampf seinen Vorgänger Joe Biden sehr häufig aus diesem Grund angegriffen und diffamiert hatte. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass der geistige Zustand des damals 81-jährigen Demokraten wohl doch schlechter war als von Bidens Team immer wieder beteuert.
Trump hat offenbar geschwollene Gelenke
Trump ist peinlichst darauf bedacht, jeden Eindruck von Schwäche zu vermeiden. Nach der ärztlichen Untersuchung des Präsidenten im April hatte der Arzt des Weißen Hauses, Captain Sean Barbabella, erklärt, dass Trump sich in „ausgezeichneter kognitiver und körperlicher Verfassung“ befinde. Die Erklärungen des Leibarztes und der Sprecherin führen jedoch offenbar nicht dazu, dass sich die amerikanische Öffentlichkeit transparent über Trumps Gesundheitszustand informiert fühlt.
Auch Schwellungen an den Hand- und Fußgelenken des Präsidenten führten immer wieder zu Spekulationen über eine Herzschwäche. Die dicken Fußgelenke waren auch beim Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin deutlich zu sehen gewesen. Als die beiden Staatsoberhäupter saßen, lag der Blick auf Trumps Socken frei und zeigte die Schwellungen. Genauere Informationen zu den Behandlungen, die der Präsident erhält, gibt es nicht.