Stichwahl um Präsidentschaft in der TürkeiErdogan-Herausforderer Kilicdaroglu wird von nationalistischer Partei unterstützt

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Kemal Kılıçdaroğlu macht für die Stichwahl am 28. Mai gemeinsame Sache mit der nationalistischen Zafer Partisi.

Kemal Kılıçdaroğlu macht für die Stichwahl am 28. Mai gemeinsame Sache mit der nationalistischen Zafer Partisi.

Am Sonntag entscheidet sich, wer die Türkei künftig als Präsident regieren darf. Die Zafer Partisi unterstützt jetzt Kemal Kılıçdaroğlu – und der lässt sich dafür auf einen radikaleren Umgang mit Geflüchteten ein.

Der türkische Präsidentschaftskandidat Kemal Kılıçdaroğlu geht mit der Unterstützung der nationalistischen Zafer Partisi (ZP) in die Stichwahl.

In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, man habe sich auf die Rücksendung „aller Geflüchteten und Illegalen“ innerhalb eines Jahres geeinigt. Die Partei werde sich im zweiten Wahlgang hinter Kılıçdaroğlu stellen, sagte ZP-Chef Ümit Özdag bei einer Pressekonferenz.

Özdags Partei war in der ersten Runde mit dem parteilosen Ultranationalisten Sinan Oğan als Kandidat eines Zusammenschlusses mehrerer Parteien angetreten – der ATA-Allianz. Oğan hatte am Montag seine Unterstützung für den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erklärt. Die Allianz hinter ihm löste sich auf.

Feindliche Stimmung gegen syrische Geflüchtete in der Türkei

Die Zafer Partisi war die stimmenstärkste Partei des Zusammenschlusses. Bei den Parlamentswahlen am 14. Mai erhielt sie vorläufigen Zahlen zufolge 2,2 Prozent der Stimmen.

Am 28. Mai treten Erdoğan und Kılıçdaroğlu in einer Stichwahl um das Präsidentenamt gegeneinander an. Das Thema Migration hatte vor dem Hintergrund einer zunehmend feindlichen Stimmung gegen Geflüchtete großen Stellenwert im Wahlkampf.

In der Türkei leben nach offiziellen Angaben rund 3,4 Millionen syrische Geflüchtete. Kılıçdaroğlu hatte bisher damit geworben, sie auf freiwilliger Basis innerhalb von zwei Jahren nach Syrien zurückzuschicken. (rxa/dpa)

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