„Krisenphänomene verschärfen sich“Kiews Geheimdienst nennt Zeitpunkt für „systemische Zerstörung“ Russlands

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Kyrylo Budanow ist der Chef des ukrainischen Miltärgeheimdienstes HUR. Budanow hat sich nun zur „systemischen Zerstörung“ Russlands geäußert.

Kyrylo Budanow ist der Chef des ukrainischen Miltärgeheimdienstes HUR. Budanow hat sich nun zur „systemischen Zerstörung“ Russlands geäußert.

Noch habe Wladimir Putin genug „Kanonenfutter“ zur Verfügung, sagt Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. Das werde sich jedoch ändern. 

Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) rechnet nicht mit einem baldigen Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, das sagte Geheimdienstchef Kyrylo Budanow gegenüber der ukrainischen Zeitung „New Voice“. Budanow geht davon aus, dass Russland nicht dazu bereit sei, ein Abkommen mit der Ukraine oder den ukrainischen Verbündeten zu unterzeichnen, erklärte Budanow, der sich auch zu einer „systemischen Zerstörung“ Russlands äußerte.

„Es gibt Fälle in der Geschichte, in denen langjährige Kriege zwischen Staaten nie rechtlich gelöst wurden“, erklärte Budanow demnach. Dieses Szenario sei auch in der Ukraine „sehr wahrscheinlich“, führte der Geheimdienstchef aus. „Russland hat erhebliche territoriale Ansprüche auf die Ukraine, nicht nur auf die Krim“, diese „Gelüste“ werde jedoch „natürlich niemand befriedigen“, so Budanow.

Ukrainischer Geheimdienstchef über Russland: „Die Probleme werden sie 2025 zu spüren bekommen“

Noch sei Russland „wirtschaftlich stabil“, führte der Ukrainer weiter aus. Zwar müsse der Kreml sich mit einer „großen Treibstoffkrise“ und „einem starken Preisanstieg bei Lebensmitteln“ herumschlagen. Die daraus resultierenden Probleme würden jedoch in Russland allerdings erst mit Zeitverzug sichtbar werden, da die „Produktionsketten“ in dem Land noch ein Jahr lang „überleben“ könnten, so Budanow. „Die wirklichen Probleme werden sie 2025 zu spüren bekommen“, prognostizierte der Geheimdienstchef.

Die „Kriegsmüdigkeit“ der Russen nehme „rapide“ zu, behauptete Budanow, gleichzeitig verliere Russland immer mehr Männer an der Front. „Es besteht die Hoffnung, dass 2025 ein Wendepunkt für interne systemische Zerstörung und destruktive Prozesse im russischen Staat, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft sein wird“, erklärte Budanow. Das sei „keine Prognose“, sondern eine „Erwartung“, fügte er an. „Basierend auf den verfügbaren Faktoren ist das derzeit wahrscheinlich.“

Ukraine erwartet 2025 „systemische Zerstörung“ in Russland

Grundsätzlich könne sich die Lageeinschätzung in einem Krieg jedoch „verändern“, insbesondere in einem „globalisierten Krieg“, der monatlich „neue Prozesse“ hervorbringe, fügte Budanow an. Kurzfristig hätten die drohenden russischen Probleme jedoch zunächst keine Auswirkung auf den Kriegsverlauf. Wladimir Putin habe weiterhin „genug Kanonenfutter“ zur Verfügung.

Seitdem russischen Überfall am 24. Februar 2022 dauern die Gefechte in der Ukraine an. Zuletzt kam es zu heftigen Kämpfen rund um die Stadt Awdijiwka. Laut Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland in wenigen Wochen dort rund 10.000 Soldaten und mehr als 100 Fahrzeuge verloren.

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