Abo

Gespräch über „Spezialoperation“Video zeigt Kadyrow und Putin im Kreml – Spekulationen über Körpersprache

Lesezeit 2 Minuten
Der russische Präsident Wladimir Putin (l) hat Ramsan Kadyrow, den Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, im Kreml empfangen. Das Foto zeigt die beiden bei einem Treffen 2017.

Der russische Präsident Wladimir Putin (l) hat Ramsan Kadyrow, den Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, im Kreml empfangen. Das Foto zeigt die beiden bei einem Treffen 2017.

Ramsan Kadyrow hat Kreml-Chef Wladimir Putin Bericht erstattet. Ein Clip des Treffens wird nun viel diskutiert.

Der Kreml hat am Montag ein Video veröffentlicht, das Ramsan Kadyrow, den Anführer der tschetschenischen Truppen, und Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen zeigt.

In einem kurzen Clip, der offenbar zuerst auf „kremlin.ru“ veröffentlicht wurde, nun aber in den sozialen Medien kursiert, ist zu sehen, wie Kadyrow, auch als „Putins Bluthund“ bekannt, von einem Zettel abliest und Putin über die aktuellen Entwicklungen in Tschetschenien informiert, unter anderem geht es um Straßenbauprojekte und Sicherheitsprogramme.

Kadyrow zählt mehrere Punkte auf, die in seinem Heimatland den eigenen Angaben besonders gut laufen. Er lobt die russische Regierung für deren Unterstützung. Putin hört den Ausführungen zu und zeigt dabei kaum Gefühlsregungen.

Wladimir Putin empfängt Ramsan Kadyrow im Kreml – und spricht ihm sein Vertrauen aus

Laut dem „Institute for the Study of war“ (ISW) sprachen die beiden Männer über Tschetscheniens sozioökonomischen und innenpolitischen Entwicklungen im Jahr 2022. Am Ende des Videos geht es auch um den Krieg gegen die Ukraine, die Kadyrow als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet. Seine Truppen würden im Kampf erfolgreiche Dienste leisten und die Befehle aus dem Kreml bis zum Kriegsende befolgen. Putin dankt seinem Gegenüber, er wisse die Dienste zu schätzen und sei sich bewusst, was Kadyrow in diesem Rahmen leiste.

Anton Gerashchenko, ehemaliger stellvertretender Innenminister der Ukraine, teilte den Ausschnitt mit Übersetzung ins Englische auf Twitter. Aus seiner Sicht sei auffällig, wie sich Putin während des Gesprächs am Tisch festhalte, auch die Schriftgröße der Notizen von Kadyrow sei bemerkenswert. BBC-Mitarbeiter Francis Scarr kommentierte überdies Kadyrows schlechte russische Aussprache und die Menge der Füllwörter, die er benutzte.

Ableiten lässt aus dem Treffen allerdings nichts konkretes, weder über das Verhältnis von Putin und Kadyrow, noch über den weiteren Einsatz dessen Truppe im Krieg gegen die Ukraine.

Wie plant Wladimir Putin mit den Truppen von Ramsan Kadyrow?

Russland setzt beim Angriff auf die Ukraine auch auf Einheiten aus Tschetschenien. Sie gehören formal zu Polizei und Nationalgarde, folgen aber faktisch vor allem dem Kommando von Ramsan Kadyrow.

Tschetschenische Truppen spielen laut dem ISW aktuell eine eher untergeordnete Rolle an der Front und führen hauptsächlich Strafverfolgungsaufgaben besetzten Gebieten in der Ukraine durch. Putin könnte die tschetschenischen Kämpfer aber schon bald wieder vermehrt an die Front berufen, wo sowohl die Wagner-Soldaten als die russischen Streitkräfte derzeit Verluste erleiden. (pst)

KStA abonnieren