Wahlen in Ungarn und SerbienViktor Orban steht geeinter Opposition gegenüber

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Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, begrüßt seine Anhänger vor einer Rede auf der letzten Wahlkampfveranstaltung seiner Fidesz-Partei.

Belgrad/Budapest – In Ungarn wählen Bürger und Bürgerinnen an diesem Sonntag ein neues Parlament. Die Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban steht dabei erstmals seit zwölf Jahren einer geeinten Opposition gegenüber. Der Ausgang gilt auch wegen des Krieges im Nachbarland Ukraine als ungewiss - eine halbe Million Wahlberechtigte zeigten sich in Umfragen noch wenige Tage vor der Abstimmung in dem EU-Mitgliedstaat unentschlossen.

Erstmals überwachen rund 200 Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) den Urnengang. Der konservative Spitzenkandidat der Opposition, Peter Marki-Zay, führt ein breites Bündnis an, das von der rechten Jobbik-Partei über die Liberalen bis zu den Grünen und Sozialdemokraten reicht. Gemeinsames Ziel ist die Verdrängung des bislang dienstältesten ungarischen Ministerpräsidenten von der Macht. Orban hat das Land aus Sicht vieler Kritiker zunehmend autoritär umgebaut, einschließlich der Schaffung eines Wahlsystems, das seiner Partei Vorteile verschafft. 

Auch in Serbien wird gewählt

Auch in Serbien werden am Sonntag Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten. Umfragen zufolge wird die regierende Serbische Progressive Partei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic ihre Mehrheit verteidigen. Auch Vucic selbst kann mit einer Bestätigung im Amt rechnen. Vor dem Hintergrund des russischen Ukraine-Krieges, der von vielen Serben unterstützt wird, versprach Vucic im Wahlkampf „Frieden“ und „Stabilität“. Zuvor dominierende Themen wie etwa Umwelt und Korruption verloren an Gewicht.

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Wichtigster Herausforderer ist Umfragen zufolge der frühere Militärchef Zdravko Ponos, der von der pro-europäischen Opposition unterstützt wird. Beobachter rechnen jedoch nicht mit einer Abwahl Vucics. Dieser hat seit seinem Amtsantritt als Präsident 2017 seine Macht gefestigt, er kontrolliert faktisch die Presse und die staatlichen Institutionen. (afp)

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