Mit markigen Worten hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag einen militärischen Einsatz gegen mutmaßliche Drogenschmuggler vor Venezuela verkündet. „Sie haben ein Boot abgeschossen..., ein Boot mit Drogen, viele Drogen in diesem Boot“, sagte Trump im Weißen Haus. „Also haben wir es zerstört.“ Weitere Details nannte er zunächst nicht.
Der Einsatz steht offenbar im Zusammenhang mit der verstärkten militärischen Präsenz der USA in der Karibik. Erst kürzlich hatte Trump mehrere Kriegsschiffe in die Region entsandt – ein Schritt, der als direkte Drohgebärde gegenüber Venezuelas Präsident Nicolás Maduro gewertet wird.
Militärschlag in der Karibik – Maduro im Visier der USA
US-Außenminister Marco Rubio bestätigte die Operation in einem Beitrag auf der Plattform X. Das Militär habe demnach einen „tödlichen Schlag“ gegen ein Schiff geführt, das von einer „ausgewiesenen narko-terroristischen Organisation“ betrieben worden sei und in Venezuela abgelegt habe.
Washington wirft Maduro vor, selbst an der Spitze des mächtigen Drogenkartells „Cártel de los Soles“ zu stehen. Laut US-Justizministerium hat das Kartell über zwei Jahrzehnte hinweg Hunderte Tonnen Kokain in die USA geschmuggelt und damit hunderte Millionen Dollar verdient. Im vergangenen Monat setzte die US-Regierung das Kartell auf ihre Liste ausländischer Terrororganisationen.
Mit der jüngsten Eskalation steigt die Spannung zwischen Washington und Caracas weiter. Medienberichten zufolge plant das US-Verteidigungsministerium zusätzlich den Einsatz von 4000 Marineinfanteristen in der Region.
Maduro warnt vor „größter Bedrohung seit 100 Jahren“
Maduro reagierte mit scharfen Worten. Er warf den USA vor, mit „acht Militärschiffen, 1200 Raketen und einem U-Boot“ sein Land bedrohen zu wollen. Es handele sich um die „größte Bedrohung seit 100 Jahren“. Zudem kündigte er an, über vier Millionen Milizionäre zu mobilisieren – insgesamt, so Maduro, verfüge Venezuela über 8,2 Millionen Milizionäre und Reservisten. Diese Zahl wird von Experten allerdings stark bezweifelt.
Washington hatte kürzlich das auf Maduro ausgesetzte Kopfgeld auf 50 Millionen Dollar verdoppelt – nach US-Angaben das höchste, das je auf eine Einzelperson ausgesetzt wurde. (afp)