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Gefahr aus ChinaBehörde warnt vor nicht bestellten Päckchen im Briefkasten

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Wer ein unbestelltes Saatguttütchen aus China in seinem Briefkasten entdeckt, sollte den Inhalt direkt im Hausmüll entsorgen. (Bild: iStock/lolostock)

Wer ein unbestelltes Saatguttütchen aus China in seinem Briefkasten entdeckt, sollte den Inhalt direkt im Hausmüll entsorgen. (Bild: iStock/lolostock)

Aktuell mehren sich die Funde unbestellter Päckchen aus China in deutschen Briefkästen. Eine Bundesbehörde warnt jetzt vor dem Inhalt. Das steckt hinter den mysteriösen Sendungen.

Aktuell finden sich in vielen deutschen Briefkästen unbestellte Briefchen. Die Sendungen enthalten laut „Bild“-Berichten Pflanzensamen, die häufig aus China stammen. Von dem Inhalt kann eine Gefahr ausgehen, weshalb das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen davor warnt. Hessen ist besonders betroffen. Über die Ursache für die nicht bestellten Samentütchen können Experten nur Vermutungen anstellen. Ein möglicher Grund ist alles andere als harmlos.

Saatgut im Briefkasten: Gefahr für die Natur

Von Samentütchen kann eine Gefahr für unsere Natur ausgehen. So meint etwa Dr. Bernhard C. Schäfer vom Julius-Kühn-Institut gegenüber „Bild“: „In solchem unbekannten Saatgut geht eine Gefahr für unsere Natur, Gärten und Parks und sogar die Landwirtschaft aus. Denn es kann sich dabei um invasive Arten handeln, die sich unkontrolliert ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen. Das Saatgut kann außerdem von Krankheiten und Schädlingen befallen sein.“

Deshalb sollte, wer verdächtige und unbestellte Tütchen mit Saatgut in seinem Briefkasten findet, diese umgehend entsorgen. Am besten im Haus- und nicht im Biomüll. Denn in Letzterem bestehe die Möglichkeit, dass sich die Pflanzen trotzdem entwickeln.

Warum werden die Saatgut-Tütchen aus China verschickt?

Der Grund für die zahlreichen Saatguttütchen aus China ist unklar. Einige Experten vermuten dahinter sogenannten Brushing Scam. Das bezeichnet eine betrügerische Methode von Online-Shops, um die Verkaufszahlen zu steigern oder Nutzerbewertungen zu fälschen. Laut „Bild“ würden die Täter die Adressen und Zugangsdaten von ahnungslosen Käuferinnen und Käuferinnen dazu verwenden, um ihnen unaufgefordert ein Päckchen zu senden und sich anschließend selber eine positive Bewertung schreiben. Dazu passt, dass die Samentütchen in Briefumschläge passen, was den Versand vergleichsweise günstig macht.

Möglicherweise sind die Motive hinter den Sendungen aber auch anderen Ursprungs. Denn wie „Ökotest“ berichtet, sind die Samentütchen auch in anderen EU-Ländern aufgetaucht. Möglicherweise werden so Eintrittspunkte in die EU getestet, an denen nicht einfuhrfähige Sendungen leicht in die EU gelangen könnten. Für diese These spricht auch die schiere Zahl der Sendungen. Alleine in Hessen sind bis Anfang Juni bei Kontrollen am Frankfurter Flughafen 65.000 Sendungen mit Saatguttütchen aus China ohne Pflanzengesundheitszeugnisse gefunden worden, wie „Bild“ schreibt. Um Zollkontrollen zu entgehen, seien die Päckchen falsch deklariert. (tsch)