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Leuchtende SchönheitenDie besten Tipps für einen bunt blühenden Dahliensommer

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Mit leuchtenden Farben und großen Blüten verwandeln Dahlien jedes Beet in ein Feuerwerk der Lebensfreude.

Mit leuchtenden Farben und großen Blüten verwandeln Dahlien jedes Beet in ein Feuerwerk der Lebensfreude.

Farben für den Spätsommer: Dahlien bringen Frische in abgeblühte Beete. Wie man sie richtig überwintert, vor Schnecken schützt und Blüten vermehrt, damit sie im Sommer zum echten Hingucker werden.

Bunte Farben sorgen für gute Laune: Genau dafür stehen Dahlien mit ihren großen Blüten, die es in Tausenden von Farb- und Größenvariationen gibt. Ihre Knollen werden im Frühling angeboten, als blühende Pflanze und farbenfrohen Strauß kann man sie jetzt im Blumenladen kaufen. Die Knollenpflanze stammt zwar ursprünglich aus Mexiko, wächst aber auch bei uns sehr zuverlässig. Kleiner Wermutstropfen: Sie ist nicht winterhart.

Die Pflege im Sommer

Wie alle Pflanzen brauchen Dahlien im Sommer ausreichend Wasser, müssen also bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden. Ideal sind stationäre Tropfschläuche, die nicht nur den Gießaufwand, sondern auch den Pilzbefall mindern. Um Pilze zu vermeiden, sollte man beim manuellen Gießen auch darauf achten, dass die Blätter nicht nass werden. 

Wer im Frühling den Boden mit Komposterde beziehungsweise einem organischen Volldünger aufgebessert hat, hat für ausreichend Nahrung gesorgt. Zum Herbst stellt man die Düngung ein, damit die Knollen ausreifen können. Das A und O während der Blütezeit ist das Ausputzen welker Blüten. Buchautorin Sarah Stiller erklärt, dass andernfalls die Pflanzen Samen und keine neuen Knospen bilden. Die Mühe wird belohnt, nämlich mit nachwachsender Blumenfülle.

Highlights für Lücken im Beet

Wer im Frühling keine Dahlien gepflanzt hat, kann das jetzt nachholen. In vollsonnigen Beeten oder großen Töpfen auf Sonnenterrassen und -balkons fühlen sich Dahlien wohl. Sie zaubern in die abgeblühten Beete, wo sich Rosen und Sommerstauden wie Phlox und Margeriten verausgabt haben, frische Farben. 

Dahlien passen hervorragend zu Gräsern, die jetzt ihre Blütenstände entfalten. Sarah Stiller bezeichnet die Knollenpflanzen als wahre Teamplayerinnen, die gut zu Astern, Fetthenne und Herbstanemonen passen. Dabei ist es in erster Linie eine Frage des persönlichen Geschmacks, die Farben Ton in Ton oder bewusst kontrastierend zu wählen.

Lange Haltbarkeit in der Vase

In den Morgenstunden schneidet man Blüten, um sie zu bunten Sträußen zu arrangieren. Sarah Stiller empfiehlt die unteren Blätter zu entfernen und frisches Wasser zu verwenden. „Das Wasser in der Vase muss unbedingt alle zwei Tage gewechselt werden“, so die Buchautorin. Die Haltbarkeit kann man verlängern, indem man die frischen Stielenden kurz in heißes Wasser taucht, bevor sie in die Vase kommen.

Vorbereitungen für die Überwinterung

Es ist keine gute Idee, die Dahlien im Herbst in der Erde zu lassen. Sie sind zwar mehrjährig, aber selbst in milden Wintern würden sie mit einer Abdeckung aus Laub und Zweigen die Temperaturen nur bedingt überstehen. Die für unsere Winter typische Nässe macht den Knollen ebenso zu schaffen. Junge Triebe, die sich unterirdisch im zeitigen Frühjahr entwickeln, werden zudem häufig von Schnecken vertilgt. 

Also heißt es: raus mit den Knollen und frostfrei einlagern. Man wartet bis zum ersten Nachtfrost, dann sterben die oberirdischen Triebe ab. Ideal ist, wenn man sie dann noch etwa eine gute Woche in der Erde lässt. Wer sich Blütenfarbe und Pflanzenhöhe für die Pflanzung merken will, sollte frühzeitig während der Blüte an die Stielbasis eine Notiz mit einem Draht befestigen. Bei trockenem Wetter werden die Knollen ausgegraben und die Erde abgeschüttelt. Dann geht es ins Winterquartier.

Trockenes, kühles Lager

Die Knollen werden an einem frostfreien, kühlen und trockenem Ort eingewintert. Diplom-Agraringenieur Dirk Panzer erklärt, dass es wichtig ist, die Knollen nicht austrocknen zu lassen. Als Richtwert gibt er eine Luftfeuchtigkeit im Überwinterungsraum von 50 Prozent an. Idealerweise legt man die Knollen in Kisten und bedeckt sie mit Sand oder trockenen Sägespänen. 

Ist das Raumklima zu feucht, sollte man darauf achten, dass an frostfreien Tagen gelüftet wird, andernfalls kann es zu Fäulnis an den Knollen kommen. Dirk Panzer rät, die gelagerten Knollen regelmäßig zu kontrollieren. Befallene, faulige Stellen werden aussortiert.

Der Start in die Dahliensaison

Die Schönheit der Blüten verleitet dazu, dass man Dahlienknollen so früh wie möglich im Frühling in die Erde bringen will. Das birgt aber das Risiko, dass sie durch Frost geschädigt oder von Schnecken aufgefressen werden. Man kann sie in Töpfen ab März vorziehen. Die Töpfe muss man dann täglich morgens rausstellen und abends wieder reinholen, so Sarah Stiller. Ihr Fazit: Nicht zu früh mit dem Vorziehen anfangen. 

Wichtig ist außerdem, einen sonnigen Platz mit einer durchlässigen, nährstoffreichen Erde auszuwählen. Die Knollen werden nur wenige Zentimeter hoch mit Erde abgedeckt und erst gegossen, wenn sie sichtbar treiben. Am besten steckt man direkt einen Bambusstab mit in die Erde, damit die Stiele mit den unzähligen Blüten später aufgebunden werden können.

Auch Schnecken lieben Dahlien

Ein Dämpfer für alle Dahlienfans sind Schnecken, die die zarten Austriebe quasi im Schlaf finden und auch direkt vertilgen. Sarah Stiller schützt ihre Dahlien direkt nach der Pflanzung mit unbehandelter Schafwolle. Um den Stiel der frisch gepflanzten Dahlien legt sie einen dichten Strang und verhindert so, dass die Schnecken an ihr Futter gelangen. Zugleich ist die sich zersetzende Wolle ein ausgezeichneter Dünger. Eine Hilfe ist auch das Vortreiben im Topf, weil man die Pflanzen so besser schützen kann.

Ein Trick für noch mehr Blüten

Wer viele Blüten will, kappt im Frühling die Spitze des Haupttriebes. Das sogenannte Pinzieren bringt die noch wachsende Pflanze dazu, sich von unten zu verzweigen und damit dann später eben auch mehr Triebe zu haben, die sich mit Blüten schmücken. Dirk Panzer rät bei großen Knollen mit zahlreichen Bodentrieben, nur die vier bis fünf stärksten zu lassen. So entstehen kräftige Pflanzen mit zahlreichen Blüten und gesundem Blattwerk. (dpa)