Wenn Kräuterzweige in der Glut mitglühen und selbst Lauch schwarz werden darf, kommen Vegetarier beim Grillen auf ihre Kosten. Die besten Kniffe für Geschmack, Textur und Aroma geben Gemüseprofis.
Allerlei Gemüse auf dem RostFeuer und Flamme: So legen Veggie-Griller richtig auf

Die länglich geschnittenen Zucchini- und Chicorée-Streifen werden mit einer Marinade aus Olivenöl, Limettensaft, Salz und Pfeffer eingepinselt, dann auf jeder Seite 2–3 Minuten gegrillt.
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Eingefleischte Grillfans glauben, dass die Grillparty nur mit Bratwürsten, Steaks und Burger-Pattys so richtig zum Schlemmerfest wird. Doch auch mit Gemüse kann die Grillpost abgehen. Auf was es ankommt und wie die gemüsigen Teilchen auf dem Rost gelingen, erklärt die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) auf ihrer Webseite „Deutschland - Mein Garten“:
Mais – unbedingt vorgaren
Bevor frischer Mais auf den Grill wandert, sollte er 10 Minuten in kochendem Wasser vorgegart werden. Auf dem Grillrost selbst braucht er dann noch weitere 10 Minuten. Dabei öfter umdrehen. Gegrillter Mais schmeckt vor allem klassisch mit zerlassener Butter und Salz.

Frischer Mais sollte vor dem Grillen 10 Minuten in kochendem Wasser vorgegart werden. Auf dem Grillrost brutzelt er dann noch weitere 10 Minuten. Dabei öfter umdrehen.
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Zucchini und Chicorée – längs in Scheiben schneiden
Die länglichen Zucchini- oder Chicorée-Scheiben werden vor dem Grillen beidseitig mit einer Marinade aus Olivenöl, Limettensaft, Salz und Pfeffer eingepinselt, dann auf jeder Seite 2–3 Minuten gegrillt. Besonders lecker schmecken sie, wenn sie anschließend mit Pinienkernen und Parmesan bestreut werden.
Alternative: Halloumikäse in Stücke schneiden, mit hauchdünnen Zucchini-Scheiben umwickeln, aufspießen und ca. 10 Minuten grillen.
Lauchzwiebeln – für die Optik die Wurzeln dranlassen
Frühlingszwiebeln komplett einölen und am Rand der Grillfläche ca. 10–15 Minuten grillen. Wenden nicht vergessen! Zwischendurch immer wieder mit Öl bestreichen und zum Schluss mit Thymian bestreuen.
Keine Angst vorm schwarzen Lauch
Lauchstangen ohne Alufolie einfach auf den Grill legen bis die erste Lauchhaut schwarz ist, dann die schwarze Haut abziehen und leicht salzen. Dazu passt ein Kräuterquark-Dip.
Köstliche Alternative: Lauch im Wechsel mit Halloumi, roter und gelber Paprika auf einen Spieß stecken, mit einer Marinade aus Olivenöl, Thymian, Rosmarin, Salz und Pfeffer bepinseln und ca. 10 Minuten grillen.
Rezept für gegrillte Antipasti-Spieße mit Halloumi und Kräuterdip
Zutaten für 8 Spieße:
- 225 g Halloumi
- 200 g rote Paprika
- 250 g Zucchini
- 4 rote Zwiebeln
- 2 Zuckermaiskolben (vorgegart)
- 8 Spieße
Für den Kräuterdip:
- 1 Knoblauchzehe
- 5–6 EL Olivenöl
- Meersalz und Pfeffer
- jeweils 3 Zweige Minze, Basilikum und Petersilie
- 1 Limette
- 500 g Quark
- 3 TL Tahin-Paste
- 2–3 TL Honig

Die gemüsigen Antipasti-Spieße mit Halloumi sind nicht nur farbenfroh, sondern schmecken auch. Alle Zutaten sollten eine ähnliche Garzeit haben.
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Zubereitung:
- Während der Grill vorheizt, Halloumi in Würfel schneiden. Paprika und Zucchini putzen und ebenfalls würfeln.
- Zwiebeln schälen und vierteln. Mais mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden.
- Halloumi und Gemüse nacheinander auf Schaschlik-Spieße schieben.
- Knoblauch schälen, pressen und mit 3 EL Olivenöl und Salz und Pfeffer verrühren. Spieße damit bestreichen und 5 Min. ziehen lassen.
- Kräuter waschen und hacken. Limette auspressen und den Saft zusammen mit den gehackten Kräutern unter den Quark mischen.
- Tahini und Honig dazu geben, alles gut verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Spieße grillen bis das Gemüse gar ist. Mit etwas Olivenöl beträufeln und zusammen mit dem Kräuterdip genießen.
Achtung: Holzspieße könnte auf dem Grill verbrennen. Deshalb raten die BVEO-Experten, die nackten Holzspieße am besten vorher eine gute Stunde in kaltes Wasser zu legen.
Und noch drei Extra-Tipps:
Tipp 1: Wer sein Gemüse vor dem Grillen marinieren will, sollte Salz und Zucker erst kurz vor oder sogar erst nach dem Grillen auf das Gemüse geben. So bleibt es knackiger.
Tipp 2: Kräuterzweige, wie Rosmarin, Thymian oder einen Wacholderzweig verleihen dem Grillgut – mit in die Glut gelegt – eine besondere Note. Die Kräuter dafür vorher in Wasser einweichen, damit sie nicht so schnell verbrennen. Gasgrill-Nutzer erzielen denselben Effekt, in dem sie eine feuerfeste Schale mit Kräutern und Wasser, nahe des Brenners unter dem Rost platzieren.
Tipp 3: Wer hungrig vor dem Grill sitzt, neigt gelegentlich dazu, das Grillgut im Übermaß zu wenden. Doch das ist eher kontraproduktiv, denn jedes „Wendemanöver“ unterbricht den Garprozess. Im schlimmsten Fall ist das Gemüse von außen bereits dunkel, aber von innen noch nicht gar. (dpa)