Sind Supermarkt-Erdbeeren frisch gespritzt? Eine Untersuchung von Stiftung Warentest kommt zu einem recht erfreulichen Ergebnis.
Erdbeeren bei Stiftung WarentestWie gespritzt sind Erdbeeren aus dem Supermarkt?

Sauber und sicher, so wünschen wir uns unsere Erdbeeren. Wie steht es um die roten Früchte?
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Süß, saftig und sauber, so wünscht man sich eine leckere Portion Erdbeeren. Doch wie belastet sind die roten Früchtchen? Die Tester der Stiftung Warentest untersuchten insgesamt zwölf Schalen Erdbeeren aus südeuropäischen Herkunftsländern auf rund 900 Pestizid-Spritzmittel. Mit einem erfreulichen Ergebnis: „Wer Rückstände ganz meiden will, kommt mit Bioware ans Ziel“, doch auch die anderen Früchte wiesen keine gesundheitlich bedenklichen Belastungen auf, berichten sie in der aktuellen Ausgabe von „Stiftung Warentest“ (07/2025).
Pestizide in Erdbeeren aus dem Supermarkt?
Die Pestizidbelastung war neunmal sehr gering, einmal gering, und bei zwei der vier Bio-Proben aus dem Dutzend gab es gar keine Spritzmittelrückstände. Sie kosteten pro Kilo allerdings auch deutlich mehr (15,96 Euro pro Kilogramm die Amico Bio von Alnatura, 8,95 Euro/kg Naturgut von Penny).
Laut EU-Grenzwerten unbedenkliche Mengen wurden in den Bio-Erdbeeren von Aldi Süd (1,99 Euro für 250 Gramm) und Edeka (2,49 Euro für 300 Gramm) gefunden. Die Vermutung der Warentest-Experten ist, dass die Mittel durch die Behandlung von Nachbarfeldern im Ernteland Spanien auf die Bio-Früchte gelangt sind.
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Aber selbst die am stärksten belasteten Früchte schöpften den erlaubten Höchstgehalt für ein Insektenschutzmittel nur zu 16 Prozent aus, berichten die Tester. Von daher kann man grundsätzlich bei allen Produkten zugreifen.
Ebenfalls als gering belastet und daher unbedenklich eingestuft: „Calinda Sweet & Juicy Erdbeeren“ von Globus, „San Lucar Erdbeer-Zauber“ von Kaufland sowie Erdbeeren von Rewe. Die höchste Belastung fanden die Tester bei den spanischen Erdbeeren von Lidl, doch selbst diese liegen noch weit unter der erlaubten Höchstgrenze.
Preis-Tipp für Erdbeeren
Preis-Tipp: Die günstigen Erdbeeren von Aldi Nord, Edeka und Netto Marken-Discount (je rund 5 Euro/kg) waren allesamt auch nur sehr gering belastet.
Die Pestizidbelastung kann man durch Waschen weiter verringern, so die Stiftung Warentest. Ein Tipp, der häufig zu finden ist: ein Natronbad. Dabei werden die Früchte gründlicher gereinigt und Rückstände besser entfernt. Ein weiterer Rat der Stiftung: Das Grün der Erdbeere sollte man erst danach entfernen, sonst dringt Wasser in die Früchte.
Am besten heimische Produktion
Wer seine Erdbeeren mit gutem Gewissen genießen möchte, wählt aber am besten heimische Früchte, raten die Experten. Diese seien unter anderem:
- aromatischer und frischer, da sie vollreif geerntet werden können und nach der Ernte weniger Aroma- und Inhaltsstoffe verlieren
- klimafreundlicher, weil sie den kleinsten CO2-Fußabdruck haben
- gelegentlich auch günstiger, wenn man sie selbst pflückt (dpa/lkl)