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Höhere Abgaben
Angestellte bekommen ab Juli weniger Gehalt – aber nicht alle

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Eine Frau hält eine Geldbörse mit Banknoten und Bankkarten in der Hand.

Mitten in der Inflation wird die Pflegeversicherung teurer.

Grund dafür sind höhere Abgaben für die Pflegeversicherung. Aber es trifft nicht alle gleich stark. Eine Gruppe soll sogar entlastet werden.

Zum 1. Juli werden die Beiträge zur Pflegeversicherung angehoben. Für Kinderlose etwas stärker als für andere. Gleichzeitig sollen Eltern mit mehreren Kindern entlastet werden. In der Folge steigt der Pflegebeitrag für manche auf 4 Prozent – für andere sinkt er sogar auf bis zu 2,4 Prozent, abhängig von der Zahl der Kinder.

Bereits ab dem 1. Juli wirkt sich die geplante Pflegereform auf die Gehälter aller Beschäftigten aus. In den meisten Fällen bedeutet das: Es geht mehr Geld in die gesetzliche Pflegeversicherung. Das ist der Fall, wenn Sie ein oder zwei Kinder haben, insbesondere aber für Menschen ohne Kinder.

Kinderlose zahlen mehr

Für sie soll die Erhöhung etwas stärker ausfallen als für andere. Aktuell gehen für Angestellte mit Kindern 3,05 Prozent vom Brutto für die Pflegeversicherung ab. Wer 23 Jahre alt ist und keine Kinder hat, zahlt mit 3,4 Prozent etwas mehr. Dieser Abstand wird jetzt weiter ausgebaut: Auf 4 Prozent für Kinderlose und 3,4 Prozent für Eltern.

Bereits seit dem 1. Januar 2022 müssen Menschen ohne Kinder etwas mehr für die Pflegeversicherung einzahlen als Eltern. Bislang wird allerdings nicht unterschieden, wie viele Kinder jemand hat – ob nun eins oder vier. Das reichte dem Bundesverfassungsgericht in einem Urteil aus dem vergangenen Jahr nicht aus. Daher werden Eltern von mehreren Kindern nun zusätzlich entlastet: Für sie sinkt der Pflegebeitrag nun gestaffelt nach der Anzahl der Kinder.

Arbeitgeber übernimmt Anteil

Bislang zahlt der Arbeitgeber jeweils die Hälfte der Beiträge. Für alle Angestellten mit Kindern sind das 1,525 Prozent des Bruttolohns. Künftig übernimmt er immer 1,7 Prozent, unabhängig von der Anzahl der Kinder.

In unserer Übersicht sehen Sie, was der neue Pflegebeitrag für Sie bedeutet:

Berücksichtigt werden alle Kinder unter 25 Jahren. Sind alle Kinder bereits über 25 Jahre alt, werden die Eltern behandelt, als hätten sie ein Kind. Sie zahlen also nicht den Aufschlag für kinderlose Menschen. Verglichen mit anderen Sozialabgaben macht die Pflegeversicherung weiterhin einen kleinen Posten aus, an die Rentenkasse gehen beispielsweise 18,6 Prozent des Bruttolohns.

Pflegereform: Mehreinnahmen für die Pflege

Hintergrund ist die geplante Pflegereform der Ampelkoalition. Die Anpassung der Beiträge zur Pflegeversicherung werde laut Bundesgesundheitsministerium zu Mehreinnahmen in Höhe von rund 6,6 Milliarden Euro im Jahr führen. Mit diesen Einnahmen sollen unter anderem die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden und die Pflege zu Hause gestärkt werden. Beispielsweise soll nach den bisherigen Plänen zum 1. Januar 2024 das Pflegegeld um 5 Prozent erhöht werden. Das erhalten Menschen mit einem eingetragenen Pflegegrad 2 bis 5.

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