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Trend bei FamilienDie Wicheltüre begeistert Weihnachtsfans jeden Alters

Lesezeit 2 Minuten
Eine sogenannte Wichteltüre mit eigenem Postkasten ist in einer Wohnung zu sehen.

Diese kleine Tür hängt kurz über dem Fußboden und scheint direkt in die Welt der Wichtel zu führen.

Eltern lassen in ihren Häusern Miniatur-Türen auftauchen, die zu Weihnachtswichteln gehören sollen. Was hinter dem beliebten Trend steckt. 

Das Zimmer hat plötzlich eine weitere, eine sehr kleine Tür. Sie lässt sich nicht öffnen oder hinter ihr ist nur: Wand. Aber magischerweise kann nachts, wenn alle Menschen schlafen, ein winziger Weihnachtswichtel hindurchschlüpfen – von seiner Welt in unsere.

Die Wichteltüren sind einer der großen Trends der Weihnachtszeit für Familien mit Kindern. Sie können Adventskalender-Ersatz sein – sind aber zumeist Zusatz.

Wichteltüre: Eltern schreiben Briefe und spielen Streiche

Der unsichtbare Weihnachtswichtel schreibt den Menschenkindern kleine Briefe, spielt Streiche und baut mit jedem Dezembertag eine größere Wohnung für sich vor der Tür auf – bis sein Chef, der Weihnachtsmann, mit Geschenken kommt. Wie auch der alte weiße Mann ist natürlich der Wichtel eigentlich: Mama und Papa.

Wie der Adventskalender verkürzt der Wichtel nicht nur das Warten auf den Weihnachtsmann, er kann auch ein Erziehungsmittel sein. Er (also die Eltern) kann den Kindern kleine Aufgaben geben oder teilt auch mal per Brief mit, wenn er mit einem Verhalten des Kindes, das er tagsüber mitgehört hat, nicht ganz so zufrieden war.

Basteltrend um die Wichtel auch in den sozialen Medien

Einsteigersets mit einer kleinen Tür, unter anderem auch noch Briefkasten und Türmatte sowie die vielen Ergänzungen von Sofa über Blumenkästen und Zauber-Labor finden sich mittlerweile in Schnäppchen-Shops, im DIY-Markt, in Drogerien und bei Einrichtungsmärkten.

Dennoch hat für Julia Uherek, Bereichsleiterin der Messe Christmasworld in Frankfurt, dieser Trend gerade erst angefangen: „Deutsche Anbieter steigen jetzt erst verstärkt ein.“

Zu dem Trend ist eine Influencer-Welt in den sozialen Netzwerken entstanden: Unter Hashtags wie #wichteltür und #wichtelstreich finden sich unzählige Bastelanleitungen und Hacks, wie man zum Beispiel aus Kronkorken winzige Tische oder aus einem Joghurtbechern eine Badewanne für den Hausgeist bastelt.

Auch viele Erwachsene scheint der Trend zu begeistern, obwohl er ausgerechnet in der Weihnachtszeit viel Zeit und Energie frisst. Dazu kann er ins Geld gehen, wenn man sich all die kleinen Einrichtungsgegenstände kauft.

Wichteltür: Nostalgie-Trend aus Skandinavien

„Wir haben in den letzten Jahren eine starke Orientierung nach Skandinavien festgestellt. So wie der Skandi-Trend im Home- und Livingbereich nach wie vor stark ist, gilt das auch für die Weihnachtsdekorationen – und daher kommt diese Wichteltür ursprünglich“, erläutert Weihnachtsexpertin Uherek.

Zugleich besinnen sich viele derzeit auf alte Traditionen, die man wieder aufleben lässt, oder auf welche aus anderen Ländern, die man übernehmen kann. „Etwa der Wichtel ist so ein Nostalgietrend aus Skandinavien, den wir neu aufnehmen.“ (dpa)