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Erstmals Preise geschlechterneutralEmotionale Adele räumt bei Brit Awards ab

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Adele Brit Awards

Adele singt bei den Brit Awards 2022

London – Rund drei Wochen nach der kurzfristigen Absage ihrer Konzertreihe in Las Vegas hat Superstar Adele bei den Brit Awards einen erfolgreichen Abend erlebt. Die 33-jährige Sängerin, die mit einem auffälligen Ring am Finger für Spekulationen sorgte, räumte bei der Preisverleihung in London am Dienstag drei Preise ab. Für ihre Performance von „I Drink Wine“ gab es viel Applaus.

Sänger Ed Sheeran hingegen ging bis auf den vorab feststehenden Songwriter-Preis leer aus, was auch mit dem neuem Modus der Brit Awards zusammenhing.

Erstmals geschlechterneutrale Preis-Kategorie

Erstmals gab es keine getrennten Brit-Kategorien für männliche und weibliche Künstler, sondern nur die geschlechterneutrale „Artist Of The Year“-Rubrik. „Dass es nur noch eine Kategorie gibt, fanden alle gut, bis die Männer festgestellt haben, dass sie gegen Adele antreten müssen“, merkte Moderator Mo Gilligan süffisant an.

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Die Londonerin schnitt wie erwartet erfolgreich ab und nahm auch den begehrten Preis für das Album des Jahres („30“) mit nach Hause. Auf „30“ verarbeitet sie die Trennung von ihrem Ex-Mann Simon Konecki. Unter Tränen bedankte sich Adele bei ihrem Sohn Angelo und bei Konecki. „Das war unsere gemeinsame Reise, nicht nur meine.“

Instagram: Adele freute sich auf die Brit Awards

Auch den Brit als „Artist Of The Year“ bekam sie. Die einheitliche Rubrik gefiel ihr aber offenbar nicht. „Ich weiß, warum es geändert wurde, aber ich liebe es, eine Frau zu sein“, sagte Adele. „Ich bin wirklich gern eine weibliche Künstlerin.“ Beim Award für den Song des Jahres („Easy On Me“) stach sie 14 Konkurrenten aus. „Ich kann nicht glauben, dass eine Pianoballade gegen so viele Knaller gewonnen hat“, staunte die Sängerin.

Für alle drei Preise, die Adele mitnahm, war auch Ed Sheeran nominiert, der in früheren Jahren wohl den inzwischen abgeschafften Preis als männlicher Künstler bekommen hätte.

Adele hatte sich nach der Absage ihrer Konzert-Reihe in Las Vegas auch emotional an ihre Fans gewandt: Die Corona-Pandemie verhindere jegliche Vorbereitungen, die Auftritt könne sie nicht nach ihren Vorstellungen umsetzen, sagte Adele in einem Statement bei Instagram. Die Zukunft der Konzert-Reihe, die sich auch finanziell für Adele gelohnt hätte, ist noch ungewiss, Adele wolle sie aber nachholen. Die Brit Awards sind sicher ein Trost.

Rapperin Little Simz gewinnt Newcomer-Preis

In der Rubrik „Best Pop/R&B“ - eine von vier dafür neu geschaffenen Kategorien, über die das Publikum entscheidet - musste sich Adele wiederum Dua Lipa geschlagen geben, die derzeit auf Tournee ist und aus den USA eine Videobotschaft nach London schickte.

In der Sparte „Alternative/Rock“ setzte sich Sam Fender („Seventeen Going Under“) unter anderem gegen die mehrfachen Brit-Gewinner Coldplay („My Universe“) durch. Der Newcomer-Preis ging an die insgesamt viermal nominierte Londoner Rapperin Little Simz, die allerdings seit Jahren im Musikgeschäft ist und schon vier Alben veröffentlicht hat.

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Als „International Artist Of The Year“ wurde Billie Eilish („Happier Than Ever“) ausgezeichnet, die im Sommer beim Glastonbury Festival auftritt und per Videobotschaft grüßte. Bester Internationaler Song wurde „Good 4 U“ von Olivia Rodrigo. Das Duo Silk Sonic, bestehend aus Bruno Mars und Anderson Paak, wurde zur Besten Internationalen Gruppe gekürt und stach damit ABBA aus. Die Schweden waren 45 Jahre nach ihrer letzten Nominierung wieder für einen Brit im Rennen.

Das in den Vorjahren nicht immer überzeugende Showprogramm konnte sich in diesem Jahr sehen und hören lassen. Ed Sheeran eröffnete den Abend mit der Heavy-Metal-Band Bring Me The Horizon und einer gemeinsamen Performance seines Hits „Bad Habits“. Neben Adele trat Preisträgerin Little Simz auf. Oasis-Frontmann Liam Gallagher sorgte mit „Everything's Electric“ für den Rock 'n' Roll. Der Ausrutscher des Abends passierte Anne Marie („Kiss My (Uh-Oh)“). Die Sängerin stolperte eine Treppe herunter, sang aber bravourös weiter. (dpa/mab)

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