Entspannung bei LieferengpässenDeutsche Möbel im In- und Ausland stark gefragt

Das eigene Zuhause einrichten - schon vor der Corona-Krise sehr begehrt, aber seit der Pandemie noch viel beliebter.
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Köln – Die deutsche Möbelindustrie ist gut in das Jahr 2022 gestartet. Im ersten Quartal konnten die Hersteller ihre Umsätze um 16,1 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro steigern. Im Vorjahreszeitraum lief es dagegen deutlich schleppender, da lag das Umsatzplus gerade mal bei zwei Prozent, wie Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände (VDM/VHK) mitteilte.
Keine weiteren Lockdowns
Zwei Effekte hätten zu dem deutlichen Umsatzplus geführt, sagte Kurth. „Zum einen muss beim Vergleich mit dem Vorjahr der damalige Lockdown berücksichtigt werden.“ Die coronabedingten Handelsschließungen hätten im ersten Quartal 2021 zu einem Umsatzrückgang von knapp acht Prozent in der deutschen Möbelindustrie geführt. Zum anderen spiegele das Umsatzwachstum den hohen Auftragsbestand und die gestiegenen Produktionskosten der Hersteller wider, die sich aus den höheren Materialpreisen ergeben.
Weniger Lieferengpässe
Die Lieferengpässe bei den Vormaterialien haben sich Kurth zufolge mittlerweile leicht entspannt. Allerdings seien die Lieferketten nach wie vor äußert fragil. „Materialverfügbarkeit hat aktuell einen hohen Preis, und für die deutsche Möbelindustrie stellt diese Kostenentwicklung eine große Belastung dar“, sagte Kurth.
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Im Inland erzielte die Branche ein Plus von 15,6 Prozent, im Ausland setzte die deutsche Möbelindustrie 17,1 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang liege derzeit immer noch über dem Vorjahresniveau, habe sich aber im Jahresverlauf abgeschwächt, sagte Kurth. „Neben den Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs auf Lieferketten, Material- und Energiepreise und Logistik sorgen Inflationsängste und das abgeschwächte Konsumklima für Unsicherheit.“