Wintervögel in NRWSperling auf Platz eins – Publikumsliebling ist ein anderer Vogel

Der Haussperling oder Spatz wird wieder auch in Städten wieder öfter gesehen.
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Düsseldorf – Der Haussperling ist bundesweit auch in diesem Jahr der am häufigsten vorkommende Vogel – es folgen Kohlmeise, Blaumeise und Amsel.
In NRW liegt der allgemeine Publikumsliebling Rotkehlchen auf Platz neun und ist in vier von fünf Gärten anzutreffen. Diese Hitliste ist Ergebnis der bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und seinem bayerischen Partner-Verband LBV. Vom 6. bis zum 9. Januar lief die Aktion, bei der jede und jeder Interessierte für eine Stunde die Vögel in Gärten, Parks und auf dem Balkon zählen sollte.

Eine Kohlmeise sitzt auf einem Ast
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In Nordrhein-Westfalen beteiligten sich trotz wechselhaftem Winterwetter 32.000 Menschen an der Aktion und meldeten aus etwa 22.500 Gärten rund 760.000 Vögel. Deutschlandweit haben über 173.000 Menschen teilgenommen und von mehr als 118.000 Beobachtungspunkten über 4,2 Millionen Vögel gemeldet.
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Weniger Vögel in NRW
Im Bundesdurchschnitt wurden etwa 36 Vögel und neun verschiedene Arten pro Garten gemeldet, in Nordrhein-Westfalen waren es 33,9 – „im Vergleich mit den bundesweiten Zahlen fällt Nordrhein-Westfalen immer etwas ab. Hier schlagen die dicht besiedelten Regionen des eher vogelärmeren Ruhrgebietes sowie des Großstadtraumes Düsseldorf-Köln-Bonn negativ zu Buche“, erklärte Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des Nabu NRW.
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Bei sehr vielen Arten geht den Zahlen zufolge die Bestandskurve kontinuierlich nach unten. „Die Vogelzahlen nehmen, passend zum Vogelschwund in vielen anderen Lebensräumen, auch in den Gärten seit Jahren ab“, so Chwallek weiter. In den Gärten würden häufig geeignete Strukturen und damit Nahrung und Nistplätze fehlen. Mit vogelfreundlichen Hecken und Gebüschen, wilden Ecken und Nisthilfen könne man Vögel im Garten aber gut unterstützen, sagte er.

Rotkehlchen im Winter
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„Typische Futterplatzbesucher, wie Kohlmeisen und Blaumeisen, Kleiber, Gimpel und Kernbeißer lassen sich in diesem Winter gut beobachten“, erklärt der Ornithologe Jonas Brüggeshemke vom Nabu. „Während Meisen und Gimpel durch den im Winter üblichen Zuzug aus dem Norden zahlreich bei uns vertreten sind, machen sich bei Kleiber und Kernbeißer sowie weiteren typischen Waldarten wie Eichelhäher und Buntspecht möglicherweise die fehlenden Sämereien im Wald bemerkbar. Hier drängt die schlechte Futterlage diese Arten vermehrt in die Gärten.“