Smajic und WäschenbachDas sind die jungen Leistungsträger des 1. FC Köln

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Meiko Wäschenbach

Meiko Wäschenbach (Mitte) kam als Spielmacher zum FC, agiert aber inzwischen als defensiver Mittelfeldspieler.

Köln – Rijad Smajic und Meiko Wäschenbach sind die Dauerbrenner in der Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck. In der U19 des 1. FC Köln hat kein Fußballer mehr Einsatzminuten als die beiden 17-Jährigen. In den bisherigen acht Meisterschaftsspielen ging das Duo nahezu über die volle Distanz. Von den maximal möglichen 720 Minuten bestritt Smajic 710, Wäschenbach kommt auf 668. Allerdings verlief ihr Weg nicht immer störungsfrei.

Bei dem Westerwälder Wäschenbach ging der erste Schuss im wahrsten Sinne nach hinten los. „Es war mein erstes Spiel überhaupt. Ein Hallenturnier. Ich glaube, ich war drei Jahre alt. Ich machte gleich ein Tor und jubelte. Bis mich jemand darauf aufmerksam machte, dass ich ins eigene Tor getroffen hatte“, erinnert sich der Mittelfeldspieler an seine Anfänge beim TuS Katzwinkel mit einem Lächeln.

Rijad Smajic

Rijad Smajic (hinten) ist eine  feste Größe in der Abwehr des FC.

Über den FC Hennef 05 fand er schließlich mit 15 Jahren zum 1. FC Köln. Über Monate hinweg hatten sich die Kölner Scouts in zahllosen Sichtungen von den Fähigkeiten des ballgewandten Blondschopfs überzeugt.

Zweieinhalb Jahre später ist Wäschenbach Teil der deutschen U-18-Nationalmannschaft. Beim Vier-Nationen-Turnier in Israel absolvierte er gegen Russland, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate seine Länderspiele vier bis sechs. Zwei Torvorbereitungen gingen dabei auf sein Konto.

Lob von Stefan Ruthenbeck

Sein Kölner Teamkollege Smajic stand auf Abruf bereit. „Niemals hätte ich damit gerechnet zu diesem Kreis zu gehören. Ich war total überrascht. Es gibt mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein und ist zugleich Motivation, weiterhin hart für meinen Traum zu arbeiten“, sagt der Innenverteidiger mit bosnischen Wurzeln.

„Rijad ist die Überraschung der Saison. Seine Entwicklung ist enorm. Er hört gut zu und ist lernwillig. Das sind gute Voraussetzungen, um weit zu kommen“, meint sein Trainer.

Breve wechselt zu Waldhof Mannheim

Giuliano Breve hat den 1. FC Köln verlassen und ist mit sofortiger Wirkung für Waldhof Mannheim spielberechtigt. Der 17-Jährige, der 2019 von Astoria Walldorf zum FC kam, fand in der Kölner U 19 kaum Berücksichtigung. Die A-Junioren der Waldhöfer spielen in der Oberliga.

Am 6. Januar kehren die Nachwuchsfußballer aus dem Winterurlaub zurück. Im ersten Testspiel des neuen Jahres trifft die U19 des FC auf die Seniorenmannschaft der SpVg Frechen 20 (12. Januar, 19.30 Uhr, Rhein-Energie-Sportpark). Beim VfL Bochum (6. Februar) geht es in der Meisterschaft weiter.

Allerdings gab es auch Zeiten, in denen sich seine Wegbegleiter in der Bewertung des hoch aufgeschossenen Abwehrspielers nicht immer einig waren. „Ja, es gab Momente, da war ich ziemlich down, weil ich nicht ans Spielen kam. In dieser Phase war mein damaliger Trainer Manuel Michajlezko (in der U15 von Fortuna Köln; d. Red.) derjenige, der an mich geglaubt und mir Vertrauen geschenkt hat. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.“ Im Sommer 2019 folgte sein erster Vereinswechsel – aus der Südstadt ging es zum FC.

Smajic ist der harte Arbeiter

Das größere Potenzial der beiden Neuverpflichtungen habe man seinerzeit Wäschenbach, dem Spielgestalter mit den flinken Bewegungen, zugesprochen, so ein Insider. Smajic habe sich indes alles hart erarbeiten müssen. „Die Rückschläge haben mich schon geprägt“, sagt Smajic, der immer wieder Extraschichten einlegt. „Mir ist schon bewusst, dass Erfolg auch immer harte Arbeit und Verzicht bedeutet.“ Für Fast Food sei kein Platz. „Wenn ich dem Crêpes-Stand auf dem Weihnachtsmarkt nicht widerstehen kann, ist wenigstens Banane darauf“, sagt Smajic mit einem Schmunzeln.

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Während Wäschenbach von Trainer Ruthenbeck vom Spielmacher zum Sechser umgeschult wurde, spielte sich Smajic als einer der Jüngsten im Team im Abwehrzentrum fest. Vom Ball streichelnden Freigeist wandelte sich der Westerwälder zum nimmermüden Läufer und Kämpfer mit zunehmend besseren Zweikampfwerten. „Die Umstellung hat Zeit benötigt, aber ich finde mich ich in der Rolle besser zurecht. Herr Ruthenbeck fordert, dass wir mutig sind, gibt mir Rückhalt und stärkt mich in meiner Entwicklung.“

Ähnlich äußert sich Smajic, der auch in beiden Begegnungen der Uefa Youth League gegen den belgischen Topklub KRC Genk über zweimal 90 Minuten ging: „Die Situation vor so vielen Zuschauern war besonders und ich war nervös. Aber wenn du dieses totale Vertrauen spürst, ist das großartig. Wir sprechen über meine Fehler und ich bekomme die Hilfestellung, es beim nächsten Mal besser zu machen.“

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