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Schock in der NachspielzeitSiegburger SV 04 schrammt an der Tabellenführung vorbei

4 min
Tim Keil (links)

Der Siegburger SV 04 um Tim Keil (links) verpasst erneut den Sprung an die Spitze.

Auch im Duell mit dem 1. FC Düren gibt der Fußball-Mittelrheinligist den Sieg spät aus der Hand. Der FC Hennef geht im Beecker Waldstadion baden.

Siegburger SV 04 – 1. FC Düren 1:1 (1:0). Geschichte wiederholt sich manchmal eben doch. Nachdem die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 bereits im jüngsten Duell bei Fortuna Köln II (1:1) einen Last-Minute-Gegentreffer kassiert hatten, gab man den Sieg auch im Walter-Mundorf-Stadion spät aus der Hand. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es Nils Schütte, der die 04er mit einem Kopfballtor im Anschluss an eine Ecke mitten ins Mark traf – und Siegburg damit erneut in letzter Sekunde um die Tabellenführung brachte. Besonders bitter war die Entstehung der besagten Ecke, denn Tim Keil hatte bei einem Klärungsversuch gleich zwei Mal seinen Mitspieler angeschossen.

Siegburger Kapitän Enes Yilmaz verletzt sich

Anders als vor einer Woche sprach Cheftrainer Alexander Otto demnach von „zwei verlorenen Punkten“. Angesichts eines klaren Chancenplus (10:2) könne er seiner Elf „nur einen Vorwurf machen: Sie hat den Sack einfach nicht zugemacht. Die Abschlussqualität war leider unterirdisch.“

Die 04er hatten einen Start nach Maß erwischt: Till Weingarten schickte den (für den erkrankten William McIntosh) in die Startelf zurückgekehrten Alec Vinci auf die Reise, der drei Gegenspieler auf sich zog und im perfekten Moment querlegte auf Waiss Ezami – 1:0 (5.). Danach versäumten es die 04er nachzulegen: Erst verfehlte Enes Yilmaz das Tor nur um Haaresbreite (17.), dann lenkte Gästekeeper Yannick Marco einen Kopfball des Siegburger Kapitäns noch soeben um den Pfosten (33.).

Yuta Sakamaki (rechts)

Voller Einsatz für den SSV 04: Yuta Sakamaki (rechts).

Wenig später verließ der 21-Jährige unfreiwillig den Rasen, nachdem er sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte. Auch ohne Yilmaz drängte der SSV 04 weiter aufs zweite Tor: Nach einer Ezami-Ecke stieg Leo Camara am höchsten, doch sein Kopfball strich knapp am Pfosten vorbei (43.).

Auch nach dem Wechsel drückte der SSV 04 aufs Gaspedal, doch das 2:0 wollte einfach nicht fallen. Sinnbildlich war die Szene in der 78. Minute: Erst scheiterte der überragende Vinci an Marco, dann schoss Sebastian Stupp den Ball aus kürzester Distanz übers Tor. Die Quittung dafür gab es in der dritten Minute der Nachspielzeit. Mit der letzten Aktion der Partie hätte die Heimelf beinahe noch zurückgeschlagen, doch ein 16-Meter-Schuss von Michael Ojesanmi strich knapp am Pfosten vorbei.

SSV: Fikisi – Keil, Weingarten, Camara, Jo – Suleiman, Yilmaz (42. Schnörpel) – Sakamaki (73. Ojesanmi), Vinci (90./+1 Benfarji), Ezami (56. Stupp) – Sai (65. Kuhbier).


FC Wegberg-Beeck – FC Hennef 05 5:0 (4:0). Schon wenige Minuten nach dem Abpfiff hatte Frank Fußhöller die Partie abgehakt. „Wir blicken jetzt ausschließlich nach vorne“, sagte der Sportchef des FC Hennef 05. „Wir haben bis zur Winterpause noch vier Spiele vor der Brust und treffen dabei auf drei direkte Konkurrenten. Sieben Punkte sind da Pflicht. Basta.“

Das Duell im Waldstadion war bereits nach 42 Minuten entschieden gewesen. „Die Wegberger lagen nicht mit 4:0 vorne, weil sie so gut waren“, kommentierte Fußhöller die Gegentreffer durch Timo Braun (4.), Kai Bösing (30., 42.) und Marc Kleefisch (39.). „Wir haben ihnen das Toreschießen schlichtweg zu leicht gemacht. Generell haben wir nicht die Energie auf den Rasen gebracht wie zuletzt in Frechen (2:1, Anm. d. Red.) und gegen Bergisch Gladbach (1:1, Anm .d. Red.).“

Ansgar Pflüger hat uns an allen Ecken und Enden gefehlt
Frank Fußhöller, Sportchef des FC Hennef 05

Letztlich habe man den Ausfall von Kapitän Ansgar Pflüger (5. Gelbe Karte) „nicht ansatzweise kompensieren können. Er hat uns an allen Ecken und Enden gefehlt.“ Trotz ausgeglichener zweiter Halbzeit fiel der einzige weitere Treffer für die Heimelf (68., Kleefisch). Zu allem Überfluss flog Kai Schusters noch vom Platz: Der Topscorer der 05er beschwerte sich über seine Verwarnung wegen Foulspiels und sah prompt Gelb-Rot (74.). Damit fehlt der Flügelangreifer im anstehenden Kellerduell mit Porz. Fußhöller betont jedoch: „Es gibt keine Ausreden mehr: Am Sonntag muss der Rasen brennen – und zwar lichterloh.“

FCH: Hellwig – Gönen (46. Ernst), Karaca, Hoffman, Kubek (65. Mowitz) – Rosic, Kunzika (46. Bancé), Mahessa – Schusters, Dang, Sopo (70. Ichue).