Die Asiatische Hornisse hat sich extrem schnell im Rheinland ausgebreitet. Dennoch gibt es jetzt eine entscheidende Änderung.
Ausbreitung explodiertWende im Kampf gegen Asiatische Hornisse hat Folgen für das Rheinland

Das riesige Nest der asiatischen Hornisse in Swisttal-Heimerzheim bei Bonn.
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Experten warnen seit Monaten vor der Asiatischen Hornisse. Das Insekt gehört zu den invasiven Arten. Vor allem für die heimischen Bienen stellt sie eine Gefahr dar, denn die Asiatische Hornisse ernährt sich zum Großteil von Honigbienen. Auch für den Menschen kann in manchen Situationen Gefahr bestehen.
Dennoch ist im Umgang mit der Asiatischen Hornisse zum Frühjahr 2025 eine entscheidende Änderung eingeführt worden. Im Westen Deutschlands gilt die Art jetzt als etabliert. Vor allem für das „mediterrane“ Rheinland hat das weitreichende Folgen.
Asiatische Hornisse verbreitet sich dramatisch im Rheinland
Über den französischen Raum hat sich die invasive Art aus Südostasien seit 2004 in Europa ausgebreitet. Die EU hat die Vespa velutina 2018 auf die Unionsliste der invasiven Arten gesetzt. Jedes Mitgliedsland musste daher Maßnahmen zur Bekämpfung umsetzen.
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse findet in rasantem Tempo statt. Bis zu 6000 Tiere können in einem Nest leben. Auf jedes Nest folgen 30 weitere. Während 2023, zum Beginn der Einwanderung der invasiven Art in Nordrhein-Westfalen noch 95 Nester gezählt wurden, waren es 2024 mit 487 Nestern schon deutlich mehr.
2025 könnte unterdessen das Jahr der Vespa velutina werden. Der Frühling war mild und bot der Asiatischen Hornisse ideale Voraussetzungen. Im Hinblick auf die rasende Ausbreitungsrate könnte in diesem Jahr die 1000er-Marke bei den Nestern in NRW geknackt werden.
Asiatische Hornisse seit Frühling 2025 etablierte Art
Besonders das Rheinland, Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sowie der Rheinisch-Bergische Kreis sowie das Oberbergische stellen dabei regelrechte Hotspots dar. Selbst im Stadtgebiet Köln rechnen Experten zeitnah mit einer flächendeckenden Besiedlung.
Dennoch ist die Asiatische Hornisse seit März 2025 offiziell eine etablierte Art. Nach Artikel 19 der EU-Verordnung 1143/2014 entfällt damit die Verpflichtung, die Asiatische Hornisse systematisch zu bekämpfen oder auszurotten.
Das bedeutete die Wende beim Kampf gegen die Asiatische Hornisse
Für das Rheinland, wo sich die Population trotz der konsequenten Bekämpfung der vergangenen Monate dennoch explosionsartig vermehrt hat, bedeutet die Neueinstufung der Asiatischen Hornisse, dass Nester künftig nicht mehr automatisch von Behörden entfernt werden.
Der Rheinisch-Bergische Kreis etwa erklärte entsprechend, dass eine Ausrottung der eingewanderten Hornissenart nicht mehr realistisch sei. Es ergebe keinen Sinn mehr, Nester flächendeckend zu bekämpfen, sondern nur noch selektiv und anlassbezogen an Konfliktpunkten.
Wer ab jetzt für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse aufkommt
„In unmittelbarer Nähe von Kindergärten, Schulhöfen oder Erholungsgebieten, aber auch im direkten Wohnumfeld von Personen mit nachgewiesener Bienengift-Allergie, ist eine Entfernung von Nestern empfehlenswert“, rät Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig.

Ein Imker entfernt ein Nest der Asiatischen Hornisse bei Bonn.
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Problem: Für die Entfernung eines Nestes ist dann grundsätzlich die jeweilige Grundstückseigentümerin oder der jeweilige Grundstückseigentümer selbst verantwortlich. Im Klartext heißt das, dass auch sie die Kosten für die Entfernung selbst tragen müssen.
Die Stadt Krefeld stellte unterdessen klar, dass die fachliche Federführung des Managements der Asiatischen Hornisse weiterhin bei den Unteren Naturschutzbehörden bleibt.
Nur noch gezielte Maßnahmen gegen die Asiatische Hornisse
Zudem soll die Ausbreitung der gebietsfremden Art weiterhin zumindest verzögert werden. Wer ein Nest der Asiatischen Hornisse entdeckt, sollte umgehend das zuständige Veterinäramt über den Fund informieren.
„Mit gezielten Maßnahmen wie dem Fang von Königinnen im Frühjahr und der Entfernung von Nestern an einzelnen Konfliktpunkten und in besonders empfindlichen Schutzgebieten sollen im einzelnen Fall gesundheitliche, wirtschaftliche und ökologische Schäden abgewendet werden“, heißt es vom Rheinisch-Bergischen Kreis.
Den Nestern der Asiatischen Hornisse sollte man sich nicht nähern und auf keinen Fall versuchen, es auf eigene Faust zu entfernen. Die Insekten gelten dem Menschen gegenüber zwar als friedliebend, doch bei einer Bedrohung neigt die Hornissenart dazu, ihr Nest zu verteidigen. Dann kann es auch für den Menschen mal gefährlich werden.