Ex-Hohn Hannes Schöner und seine Gäste stimmten die Besucher im Saal Prinz in Bad Münstereifel-Mutscheid aufs Fest ein.
In Bad Münstereifel-MutscheidEx-Hohn Hannes Schöner stimmt auf Weihnachten ein

Schwungvolle und besinnliche Lieder spielten Hannes Schöner und seine Gäste bei dem Weihnachtskonzert in Mutscheid.
Copyright: Frank Neuenhausen
Zum dritten Mal gastierte Hannes Schöner, ehemaliges Mitglied der Höhner, mit Freunden zur Weihnachtszeit im Gasthaus Prinz in Mutscheid. Unter dem augenzwinkernden Titel „Schöner Bescherung“ hatte er zu dem Konzert eingeladen. Der kleine Saal war restlos ausverkauft; selbst die Tochter von Hannes Schöner habe keine Karte mehr bekommen, berichtete der Manager der Veranstaltung, Jens Andersen.
Schöner, der für den Abend Lieder aus eigener Feder und gecoverte Songs ausgewählt hatte, startete das Konzert mit eher leisen Tönen. Die meisten drehten sich um die Themen Zeit und Vergänglichkeit. Lieder mit (ins Hochdeutsche übertragenen) Titeln wie „Harte Zeiten“, „Wann wird das sein?“, „Wer weiß, was morgen ist?“, führten das Publikum in tiefere Betrachtungen über die eigene Existenz.
Hannes Schöner erst nachdenklich, dann drehte die Band auf
Da, wie Schöner feststellte, die meisten Besucher „zu meiner Gehaltsklasse gehören“, waren diese nachdenklichen Stücke einer in die Jahre gekommenen Zuhörerschaft durchaus angemessen.
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Später drehte die Band, bestehend aus den Profimusikern Ady Zehnpfennig, Hermann Heuser, Dieter Dreesbach und Pete Bauchwitz, richtig auf. Das Publikum wurde zum Mitsingen der schwungvollen Lieder aufgefordert und ließ sich das nicht zweimal sagen. Ob weihnachtliche Lieder wie „In Excelsis Deo“ oder Songs wie „Wenn nicht jetzt, wann dann?“– die Mutscheider waren mit Körper und Stimme dabei.

Er las die Weihnachtsgeschichte von Horst Lunke: Ralf Kramp.
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Sorgte für Elan: das A-cappella-Trio EU-semble.
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Zwischendurch trat als Überraschungsgast der Eifeler Autor Ralf Kramp mit einer bewegenden Weihnachtsgeschichte über Horst Lunke auf. Kürzt man den Vornamen ab, ist schon die halbe Hauptperson vorgestellt: H(a)lunke. So spaßig wie der Name ist auch der zielsicher überzeichnete Kriminelle, der einem Engel begegnet. Das hat Auswirkungen auf sein böses Naturell – sehr zu seinem eigenen Verdruss. Kramp las mit seiner vielgestaltigen Stimme, sodass es im Raum mucksmäuschenstill war. Geschickt hatte er die Geschichte in vier Abschnitte unterteilt, um die Spannung aufrechtzuerhalten.
In Mutscheid im Saal Prinz war auch das Trio EU-Semble zu Gast
Bei dem Konzert zu Gast war auch das A-cappella-Trio EU-Semble, das schnell die Stimmung von besinnlich auf überschwänglich hinübergleiten ließ. Pete Bauchwitz sorgte für zusätzlichen Schwung mit einem Medley amerikanischer Weihnachtslieder. Sehr große Zustimmung erfuhr ein Lied, das Schöner besonders am Herzen zu liegen schien: „Heimatgefühl“, so begann er einleitend, „ist etwas anderes als Nationalismus. Heimat lädt ein, Nationalismus grenzt aus.“ Im Text von „So läuft das hier/So löv dat he!“ geht es um den festen Standpunkt Schöners, dass kein Mensch ausgegrenzt werden darf. Weder Herkunft noch irgendeine andere Eigenart eines Menschen berechtigten zu Hass oder Ablehnung, so die Kernaussage. Mit einem starken Applaus unterstützten viele im Publikum diese Position.
Martina und Heinz Steffens genossen den Abend als Zuschauer. Auf die Frage, was ihnen besonders gefalle, sagt sie: „Es ist sehr abwechslungsreich“. Ihr Mann hat vor zwei Jahren selbst in einem Chor Hannes Schöner bei seinem Weihnachtskonzert unterstützt.
Schöner gelingt es, lokale Gruppen und Akteure in seine Programme einzubinden. Das kommt gut an und lockt die Mutscheider ins weihnachtlich dekorierte Lokal. „Man sieht, dass er ein Profi ist,“ ergänzt Heinz Steffens anerkennend, der den dörflichen Zusammenhalt und das dörfliche Engagement überhaupt in dem guten Besuch des Abends widergespiegelt fand.
Zum Schluss des weihnachtlichen Programms, als auch „der Halunke“ seine guten inneren Werte zu schätzen anfing, wurden noch einmal alle zum Mitsingen traditioneller Weihnachtslieder aufgefordert. Sichtbar zufriedene Gäste glitten so in eine entspannte Weihnachtsstimmung hinüber. Die „Schöner Bescherung“ hielt, was der Titel versprach: Es wurde ein schöner weihnachtlicher Abend.

