Erfttrabanten feiernBei Sitzung in Schönau waren Zuschauer über Generationen hinweg jeck

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Die Funky Marys stehen hintereinander auf der Bühne, den linken Arm ausgestreckt. Papierschnipsel in Rot und Weiß fliegen über die Bühne.

Konfetti-Regen im Schönauer Dorfsaal: Die Funky Marys aus Köln überzeugten das Publikum.

Rot und Weiß waren die dominierenden Farben im Dorfsaal in Schönau. Und auch mit über 80 Jahren hat man noch Spaß am bunten Treiben.

Hunderte Ballons in Rot und Weiß, den Vereinsfarben der Erfttrabanten, schmückten den Dorfsaal in Schönau und boten die Kulisse der Karnevalssitzung, zu der Sitzungsleiter Norbert Klaes und der Vereinsvorsitzende Jens Ungermann   ein – karnevalistisch typisch – sehr farbenfrohes Publikum begrüßten. Auch altersmäßig waren die Zuschauer bunt gemischt. Eine Gruppe aus knapp einem Dutzend Seniorinnen, die allesamt die 80 Jahre überschritten haben, dürften am ältesten gewesen sein.

Deutlich jünger waren die Zappelmäuse aus Schönau. Die drei- bis achtjährigen Tänzerinnen sorgten zu Beginn der Sitzung für Begeisterung. Trainiert werden sie von Natalia Hoppe, Vanessa Müller und Paula-Maria Schnichels.

Erfttrabanten finden: Das Brauchtum in Schönau soll nicht sterben

Etwa 100 Mitglieder zählen die Erfttrabanten aus Schönau. Es waren schon mal mehr. Auch finanziell ist der Verein nicht unbedingt auf Rosen gebettet. Aber umso fleißiger waren die KG-Mitglieder, egal ob hinter der Theke oder im Saal. „Wir freuen uns sehr, dass kleinere und größere Feiern nun wieder umsetzbar sind“, sagte Ex-Prinz Martin Dormagen. Das Brauchtum soll schließlich nicht sterben. Und es gehe aufwärts, zeigte sich der Vorsitzende Jens Ungermann zufrieden.

Vier kostümierte Frauen mit buntem Kopfschmuck haben sich zum Foto aufgestellt.

Und auch dise schön kostümierten Frauen hatten ihren Sitzungsspass

Der Vollmerter Dormagen stand beim Empfang befreundeter Vereine und der Ordensverteilung im Mittelpunkt. Als langjähriger Präsident und inzwischen Ehrenmitglied der Erfttrabanten wurden seine Verdienste um das Brauchtum hervorgehoben.

Paradiesvögel aus Keldenich und eine männliche Waldfee aus Freisheim

„Jetzt wird es ziemlich eng auf der Bühne“, kündigte Norbert Klaes die Showtanzgruppe Fusion aus Keldenich an. Er sollte bei 25 Tänzerinnen und Tänzern, die unter dem Motto „Birds of Paradise“ auftraten, recht behalten. Es folgte die „Waldfee“ Philipp Sodoge aus Freisheim, die, warum auch immer, ausgerechnet die Mahlberger mit viel Witz durch den Kakao zog. Die aus dem Ort anwesenden Vertreterinnen von „Büttche Bunt“ nahmen das allerdings mit Humor.

Tierisch ging es beim Herrenballett „Tanzbären aus Kalkar“ zu. Auch die Eifellandfunken Schönau-Mutscheid traten auf, deren Sprecher und Fahnenträger Otmar Kirschstein die agile Truppe musikalisch und tänzerisch vorstellte. Reichlich Schmackes und fetten Sound in den Dorfsaal brachte die Band Brass on Spass, bevor die Funky Marys aus Köln zum fulminanten Finale mit Gesang, einer guten Bühnenshow, Pyrotechnik, Nebelmaschine und Konfettiregen die Besucher von ihren Sitzen und zu Begeisterungsstürmen hinrissen.

Selbst politisch wurde es zwischendurch. Heike Manheller, Sitzungsleiterin in Effelsberg/Lethert, sagte beim Empfang aller Vereine: „Wie wir auch hier sehen können, sind wir gerne farbenfroh. Wir mögen alle Farben, außer braun.“ Für dieses Bekenntnis, das Manheller auch schon auf anderen Sitzungen mit ernster Miene ausgesprochen hatte, gab es tosenden Applaus.

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