Wißkirchen und Kerpen tauschen die Plätze. Nierfeld steckt wieder im Abstiegskampf. Dahlem holt einen Punkt, das ist aber zu wenig.
Fußball-BezirksligaBessenichs Stürmer verzweifeln an Langerwehes Torwart Alexander Monath

Die Bessenicher Abwehr, hier Kapitän Siggi Kunst (r.) im Duell mit seinem Gegenspieler, klärt die Situation mit vereinten Kräften.
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SV Bessenich – TuS Langerwehe 0:2 (0:0). Auf dem Papier war es die Partie zwischen Bessenich und Langerwehe. Man hätte aber auch sagen können: alle gegen einen. Langerwehes Schlussmann Alexander Monath erlebte einen Spitzen-Tag und brachte die Bessenicher Offensive besonders beim Sturmlauf zu Beginn des Spiels zur Verzweiflung: In der ersten Minute parierte er zunächst gegen Emrah Fikaj und Saky Noutsos, in der fünften war er Sieger im Duell gegen Jehon Vatovci.
Offenbar wurde auf Bessenicher Seite auch Eamonn-Klein-Vertreter Emrullah Yasar zwischen den Pfosten angespornt von der Leistung seines Gegenübers und zeigte ebenfalls einige gute Paraden. Mit 0:0 ging es in die Halbzeit, für Ex-Profi Moritz Hartmann war schon ein paar Minuten vorher Schluss. Es zwickte im Oberschenkel, weshalb er als Vorsichtsmaßnahme rausgenommen wurde.

Klärt den Ball vor seinem Gegenspieler: Kuss Kunzika (l.).
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Bei Bessenich ließen in der zweiten Halbzeit zusehendes die Kräfte nach und Langerwehe wurde die dominantere Mannschaft. Almin Becirevic (67.) und Saman Jalaliyanrad (80.) erzielten die beiden Tore. „Wir haben uns für unsere sehr starken 45 Minuten nicht belohnt“, sagte Co-Trainer Stefan Storb.
Bei Kerpen saß der Trainer der Sportfreunde DHO auf der Bank
BW Kerpen – SC Wißkirchen 0:3 (0:0). Der SC Wißkirchen hat durch seinen Sieg Gegner Kerpen in der Tabelle überholt und hält – auch wegen der Niederlagen von Bessenich und Nierfeld – Anschluss an die Teams vor ihm. „Es war anfänglich eine schwere Geburt“, sagte Trainer Horst Bartz. In der Defensive nicht gut gestaffelt, in der Offensive nicht zielstrebig genug, beschrieb Bartz den Spielauftakt. Die Kräfte bei Kerpen hätten aber nachgelassen, dem Tempo der Wißkirchener hätten sie nichts entgegenzusetzen gehabt. Nico Heuser (53., 65.) und Deniz Isitmen (74.) erzielten nach Steckpässen die Tore.
Eine überraschende Personalie gab es auf der Kerpener Trainerbank. Dort saß Andreas Erdmann, aktuell noch Trainer bei den Sportfreunden DHO in der Kreisliga A. „Kerpen ist eine Herzensangelegenheit und mein Heimatverein. Ich habe diese Woche ausgeholfen. Das war aber alles mit DHO abgesprochen“, so der Trainer.
Dahlem hatte mit den Auswirkungen der Mainacht zu kämpfen
SG Dahlem-Schmidtheim – RW Ahrem 1:1 (0:1). „Es war kein gutes Spiel von beiden Seiten“, gibt Dahlems Trainer Marcel Timm zu, bei seinem Team fehlten einige Spieler wegen Sperren und Urlauben. Und die Kombination aus Maifeierlichkeiten am Vortag und Hitze am Donnerstag war auch nicht unbedingt förderlich. Das 0:1 durch Jörg Jogwer habe man Ahrem durch einen Ballverlust im Mittelfeld geschenkt (31.). Danach verließ die Dahlemer bis zur Pause der Mut.
Nach dem 1:1 durch Alexander Haep habe sein Team noch einmal alles gegeben, auf beiden Seiten konnten sich die Torhüter – Sören Widdau bei Dahlem und Laurens Gorsch bei Ahrem – in der Schlussphase noch einmal auszeichnen. „Das Unentschieden ist verdient, der Punkt aber zu wenig“, resümiert Marcel Timm.
Da fliegt dem Trainer die Mütze weg: Nierfeld fehlt das nötige Spielglück
SV SW Nierfeld – Frechen 20 II 1:3 (0:0). Und plötzlich steckt auch der SV Nierfeld wieder mittendrin im Abstiegskampf. Nur noch vier Punkte Vorsprung hat die Elf von Dirk Scheer auf Wißkirchen. Dabei habe seine Mannschaft gar nicht schlecht gespielt. In der ersten Halbzeit sei man überlegen gewesen, habe aber drei Großchancen nicht verwandeln können, so Scheer. „Und dann kam es so, wie es in den letzten Monaten immer so war“, bilanzierte Scheer.
Obwohl ein Ball eigentlich schon sicher war, erlaubt sich ein Nierfelder eine Grätsche im Strafraum, die einen Elfmeter zur Folge hatte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Nils Bruckner (48.). Nach einem Ballverlust kann Frechen kontern und Boil Tsvetkov erzielt das 2:0 (52.) für den Gast. Sein Team habe dennoch weiter gut mitgespielt. Alexandrios Katsikaris erhöhte auf 3:0 (76.), bevor Stephen Kinnen den Nierfelder Ehrentreffer erzielte (80.).
„Uns ist das Spielglück derzeit nicht hold“, sagt Scheer, dessen Mannschaft sich nichts vorzuwerfen habe. Apropos werfen: Weil er seine Mütze vor Wut auf den Boden geschmissen hat, hat Scheer vom Schiedsrichter die Gelbe Karte gesehen. „Die erste nach acht Jahren. Der Schiedsrichter fand das unsportlich“, so Scheer.