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Landesligist TuS ZülpichDavid Sasse beschenkt sich mit seinen Einwechslungen selbst

Lesezeit 3 Minuten
Zülpichs Kapitän Georg Salmon attackiert einen Gegner. Lucas Carell und Alexander Ems schauen stehend, Felix Faure sitzend zu.

Die Zülpicher Deckung um Kapitän Georg Salmon (r.) hatte ausreichend zu tun.

Der TuS Zülpich hat nach dem Heimerfolg 13 Punkte Vorsprung vor BCV Glesch-Paffendorf und kann für ein weiteres Landesligajahr planen. 

TuS Chlodwig Zülpich – BCV Glesch-Paffendorf 2:1 (0:0). Zur Pause sah es nicht so aus, als sollten die Gastgeber ihrem Coach, der an diesem Tag seinen 38. Geburtstag feierte, ein angemessenes Geschenk in Form von drei Punkten überreichen können. Dass es im zweiten Durchgang zwar keine rauschende Party, aber doch eine schöne Feier für den Übungsleiter wurde, hatte er vor allem seinen Bankspielern zu verdanken. Bei nun 13 Zählern Vorsprung ist der Klassenerhalt nur noch Formsache.

Startprobleme beim TuS Zülpich, die Viktoria war der Führung näher

Der Spruch „Never change a winning team“, den sich David Sasse nach dem Auswärtssieg bei Germania Lich-Steinstraß drei Tage zuvor auf die Fahnen geschrieben hatte, zeigte zunächst nicht die erhoffte Wirkung. Der Auftritt der Heimelf, die unter normalen Umständen mit hoher Intensität den schnellen Weg vor das gegnerische Gehäuse sucht und meist auch findet, wirkte seltsam uninspiriert und ließ die gewohnte Präzision im Kombinationsspiel vermissen.

Bestes Beispiel dafür war nach einer knappen Viertelstunde der Pass von Georg Salmon, den der Kapitän völlig unbedrängt mehrere Meter am Teamkollegen vorbei ins Seitenaus spielte. Genau diese Kleinigkeiten summierten sich und sorgten dafür, dass der Spielfluss gehörig ins Stocken geriet. Die Leidtragenden waren vor allem die Angreifer Dominik Spies und Marvin Iskra, die in der ersten Hälfte völlig in der Luft hingen. Zwar brannten auch die Gäste in diesem Zeitraum kein Offensivfeuerwerk ab, doch die Viktoria war einem Treffer näher als der TuS.

Mehr Action nach der Pause auch dank der beiden Einwechslungen

Ob es alleine an den Einwechslungen von Nico Berekoven (kam noch vor dem Seitenwechsel für den verletzten Felix Faure) und Devin Nickisch, der den wirkungslosen Julian Eversheim ersetzte, lag, dass auf dem Feld plötzlich erheblich mehr los war, ist nicht zu beweisen. Wohl aber, dass die beiden Neuen gewaltigen Anteil am Zülpicher Aufschwung hatten.

Burak Hendem schaut auf den Ball über ihm, Johannes Püllen nähert sich von hinten.

Von der Sonne geküsst: Zülpichs Johannes Püllen (l.) im Duell mit Burak Hendem.

Schauen beim Warmmachen den Kollegen zu: Devin Nickisch, der gerade hockend dehnt, und Nico Berekoven.

Top-Joker für den TuS: Devin Nickisch (l.) und Nico Berekoven.

Zunächst musste man jedoch eine Schrecksekunde überstehen, als der gefährlichste Gästestürmer Gavin Kamp seinen Bewacher Lucas Carell stehen ließ, nach innen zog und nur um Zentimeter das kurze Eck verfehlte. Diese gute Chance bildete den Auftakt zu einem abwechslungsreichen zweiten Abschnitt, in dem beide Teams ihre Möglichkeiten besaßen, der TuS jedoch den etwas stärkeren Eindruck hinterließ und durch einen herausragenden Spielzug über fünf Stationen, gekrönt von Nico Berekoven, den Dreier holte.

Zülpich und Glesch-Paffendorf haben Freistoßexperten

Dass es Nico Berekoven wie kaum ein Zweiter in der Liga versteht, mit ruhenden Bällen etwas sehr Sinnvolles anzustellen, hatte sich wohl noch nicht bis zu Burak Hendem herumgesprochen. Wie sonst ist es zu erklären, dass der frühere Nierfelder Offensivmann Nickisch 18 Meter vor dem eigenen Tor derart ungestüm zu Boden riss und dem Schützen damit eine erstklassige Position auf dem Silbertablett servierte? Darüber freuen durften sich die TuS-Fans, die einen traumhaften Abschluss mit dem linken Fuß in den rechten Winkel zu sehen bekamen.

Bestand hatte die Führung allerdings nur zehn Minuten, denn auch Glesch verfügt mit Kamp über einen echten Standardexperten. Diesmal landete der mit rechts geschossene Ball aus etwas über 20 Metern halbhoch im linken Eck.

Für Trainer David Sasse war die Bank der entscheidende Faktor

„Das war das erste Spiel, in dem wir nicht gut waren und trotzdem gewonnen haben. Sonst war es meist genau umgekehrt“, lautete das Fazit von David Sasse, der die Bank zum entscheidenden Faktor für das Resultat erhob.