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HandballEmotionaler Abschied von zahlreichen Spielerinnen der HSG Euskirchen

Lesezeit 5 Minuten
Die drei Torfrauen der HSG Euskirchen liegen sich weinend in den Armen.

Die drei Torhüterinnen Barbara Seipel, Kristina Viehmann und Anna Kurm (v.l.) können ihre Emotionen nicht zurückhalten.

Beim Sieg der HSG Euskirchen gegen den Pulheimer SC wirft Corinna Schmitz 13 Tore und erreicht einen Zehn-Tore-Schnitt pro Spiel.

HSG Euskirchen – Pulheimer SC 29:25 (14:11). Mit einem verdienten Heimsieg verabschieden sich die Handballerinnen der HSG Euskirchen aus der Saison. Nach holprigem Start war in der Rückrunde der Knoten geplatzt und die phänomenale Aufholjagd führte zu einem soliden achten Tabellenplatz.

Gegen den Pulheimer SC, der als Vorletzter die Saison beendet, war noch einmal eine Energieleistung der gesamten Mannschaft notwendig. Auch weil Corinna Schmitz 60 Minuten lang in Manndeckung genommen wurde und deshalb andere Spielerinnen in die Bresche springen mussten. Lena Esser zum Beispiel: Sie hatte eine Vielzahl von Chancen und leitete mit zwei langen Bällen die Entscheidung nach der Pause ein. Lea Schmitz lenkte das Spiel und sowohl Hannah Arends am Kreis als auch Nicole Viola auf Linksaußen konnten sich in ihrem letzten Handballspiel für die HSG mit schönen Toren verabschieden.

Corinna Schmitz verbesserte ihre Marke aus der Verbandsligasaison

Die Abwehr stand speziell in der ersten Halbzeit richtig gut. Euskirchen lag nur einmal hinten: beim 0:1. Die HSG diktierte das Tempo und warf sich einen Vorsprung heraus. Nach der Pause war es dann ein offener Schlagabtausch mit dem meist besseren Ende für die HSG. Torhüterin Anna Kurm durfte sich mehrfach auszeichnen, weil sie ein ums andere Mal die richtige Ecke ahnte.

Corinna Schmitz wird beim Wurf von zwei Gegnerinnen attackiert und verzieht das Gesicht.

Trotz 60-minütiger Manndeckung gelangen Corinna Schmitz (M.) sieben ihrer 13 Tore aus dem Spiel heraus.

Corinna Schmitz arbeitete trotz der Manndeckung viel und entwischte ihren Gegenspielerinnen immer wieder. In der 55. Minute war es dann soweit: Schmitz erzielte ihren 13. Treffer in dieser Partie, was gleichzeitig das 230. Tor im 23. Meisterschaftsspiel war. Ein Durchschnitt von exakt zehn erfolgreichen Abschlüssen waren der Lohn für die beste Werferin der Liga. „Das ist ein glorreicher Abschluss für die Damenmannschaft“, sagte ein stolzer Trainer Julian Meyer.

Barbara Seipel sprach vom „geilsten Torhüter-Trio ever“

Nach der Partie wurde es dann emotional. Verabschiedungen standen an und die Tränen flossen bei fast allen Spielerinnen. „Ich hätte mir keinen besseren Abschluss vorstellen können, denn alles lief so wie gewollt“, sagte eine sichtlich gerührte Hannah Arends. „Wir sind sehr zufrieden, weil wir gewonnen haben und wir so eine großartige Unterstützung erfahren haben“, sagte Mitspielerin Silvana Rak, die traurig ist, dass sie aus beruflichen Gründen mit dem Handball aufhören muss.

Die verletzte Torhüterin Barbara Seipel sprach vom „geilsten Torhüter-Trio ever“, weil sich alle drei Torfrauen immer unterstützt und motiviert hätten und man zusammen mitgefiebert habe, ohne dass jemals ein böses Wort gefallen sei. „Wir hatten einen großen Zusammenhalt und uns immer mit Tipps geholfen“, sagt Seipel. Die Euskirchenerinnen können mit ihrer ersten Oberligasaison mehr als zufrieden sein. Demnächst soll gebührend auf Mallorca gefeiert werden.

HSG Euskirchen: Kurm – Viehmann, Arends (3), Bank (2), C. Schmitz (13/6), L. Schmitz (1), Schmidt-Gogo (2), Rak, Esser (4), Müsch, Stajenda (2), Viola (2).


Oberliga: Johannes Hensel feiert sein Debüt beim TV Palmersheim

TV Birkesdorf – TV Palmersheim 42:34 (19:15). Die Überraschung am letzten Spieltag blieb aus. Der TV Palmersheim, der als Tabellenachter seine dritte Oberligasaison abschließt, unterlag beim Dritten aus Birkesdorf trotz ansprechender Leistung. Die Gäste kamen gut in die Partie und erspielten sich Vorteile. Dennoch glich Birkesdorf aus dem Nichts heraus nach 18 Minuten zum 10:10 aus, erspielte sich dann sofort die Führung und baute diese im weiteren Spielverlauf konstant aus.

„Zu Beginn lief es gut für uns, doch dann spielte Birkesdorf mit einem Mal einen richtig guten Ball“, so Peter Trimborn. Der TVP-Trainer macht seiner Mannschaft, bei der Johannes Hensel ein gutes Debüt feierte, wenig Vorwürfe. „Am Ende waren es ein paar technische Fehler zu viel, die wir nicht kompensieren konnten“, sagt er. Ein Sonderlob verteilte er an Niklas Grevelding: „Das war Niklas' beste Saisonleistung. Er hat viel Selbstbewusstsein gezeigt.“ Aber auch sonst habe er viele gute Dinge gesehen, die nach einer harten Saison so nicht selbstverständlich seien. „Auch wenn es das Ergebnis nicht hergibt, war es ein guter Abschluss einer sehr zufriedenstellenden Saison für uns“, so Palmersheims Trainer, der sich auf die Sommerpause freut.

Verbandsliga: Mit Zülpichs Trainer Fabian Horst gibt es ein Wiedersehen

VfL Bardenberg – HSG Euskirchen 35:27 (12:15). Trotz einer guten ersten Halbzeit musste sich die HSG Euskirchen im letzten Saisonspiel geschlagen geben und beendet die Saison auf einem guten vierten Platz, Bardenberg ist Vizemeister. Im letzten Spiel von Torhüter Aaron Wilden, der gebührend verabschiedet wurde, lief die erste Halbzeit gut für die HSG, die sich schnell eine 6:1-Führung herausspielte. Dann fand Bardenberg in die Partie und machte den Rückstand nach und nach wett. Den 17:17-Ausgleich konterte die HSG noch, doch vom 6:0-Lauf des VfL von 24:23 auf 30:23 erholten sich die Gäste nicht mehr und kassierten eine zu hohe Niederlage.

„In der ersten Halbzeit gelang es uns vor allem defensiv, den Gegner zu beeindrucken“ so Frank Rösgen. Nach der Pause war der Abschluss das große Manko der HSG. „Am Ende fehlte uns einfach auch die Kraft, das Ganze zu kompensieren“, sagt der HSG-Trainer, der Bardenberg als verdienten Sieger sah.

TV Birkesdorf II – TuS Chlodwig Zülpich 35:22 (20:12). Chancenlos war der TuS Zülpich in Birkesdorf. Mit nur neun Spielern musste sich das Ligaschlusslicht dem Gegner deutlich geschlagen geben. „Wir haben verdient verloren, weil wir mit unserem kleinen Kader leider nichts entgegensetzen konnten“, sagt Spielertrainer Fabian Horst. Ihm war aber das Ergebnis zweitrangig, vielmehr wollte man sich mit Spaß und voller Stolz ein letztes Mal im TuS-Trikot präsentieren. Zumindest Teil zwei gelang, der TuS gab, obwohl er die ganze Saison über mit seinem kleinen Kader dem Abstieg entgegensah, immer alles.

Die Saison ist nun vorbei und auch Fabian Horst hat einen neuen Verein gefunden. Der Dürener wechselt ligaintern zur HSG Merkstein, die die Saison als Tabellenfünfter abgeschlossen hat. Somit dürfte Fabian Horst auch kommende Saison wieder einmal im Kreisgebiet zu sehen sein, wenn er beim Auswärtsspiel seines neuen Vereins gegen die HSG Euskirchen antritt.