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Fußball-LandesligaElfer-Doppelpack stellt die Weichen für den TuS Zülpich

3 min
Thomas Leßenich ist am Ball, es nähert sich ein Gegenspieler. Pascal Schiffer schaut aus zwei Metern Entfernung zu.

Trotz defensiver Probleme letztlich souverän: der TuS Zülpich, hier Thomas Leßenich (2.v.r.) und Pascal Schiffer.

Der TuS Zülpich gewinnt trotz defensiver Schwächen letztlich souverän gegen den SV Helpenstein und festigt Platz drei in der Tabelle.

TuS Chlodwig Zülpich – SV Helpenstein 5:2 (3:1). Bei einstelligen Temperaturen und dauerhaftem Nieselregen gab es wahrlich einladendere Orte, an denen man seinen Sonntagnachmittag verbringen konnte als einen Fußballplatz. Wer den ungemütlichen äußeren Bedingungen getrotzt und den Weg an die Blayer Straße nicht gescheut hatte, dem konnte es dann allerdings durchaus warm ums Herz werden. Grund dafür waren nicht nur die einmal mehr offensivfreudig agierenden Gastgeber, sondern auch ihr ähnlich mutig und spielerisch ansehnlich auftretender Gegner.

Allein in der Anfangsphase der Begegnung ereignete sich mehr als in anderen Partien während der kompletten Spieldauer, wobei die Gäste aus dem Kreis Heinsberg den besseren Start erwischten. Nachdem der Ball in der dritten Minute nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbeigeflogen und Marlon Große kurz darauf nicht zum letzten Mal in höchster Not gerettet hatte, klatschte ein Kopfball bei der folgenden Ecke gegen die Querlatte. Die ungewohnte Tatsache, dass seine Schützlinge dem Geschehen zunächst hinterherliefen, veranlasste TuS-Trainer David Sasse zu der keineswegs weit hergeholten Feststellung: „Wir sind nicht wach!“

David Sasses weckte seine Spieler mit lautstarkem Ruf auf

Da der Ruf auch bis in die letzte Ecke der Anlage zu hören gewesen war, ließ die Reaktion der Akteure nicht lange auf sich warten. Plötzlich zündeten die Zülpicher den Turbo, was gleich zweimal entscheidende Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben sollte. Zunächst war Devin Nickisch, dem sein Kontrahent in ziemlich ungeschickter Weise von hinten in die Parade fuhr, derart schnell unterwegs, dass der Referee – wenn auch erst auf Nachfrage bei seinem Assistenten – auf Strafstoß entschied, den Marvin Iskra versenkte. Nur ein paar Augenblicke später kam Hendrik Höfels mit seiner Grätsche im 16-Meter-Raum gegen Marlon Große zu spät. Diesmal ertönte sofort der Pfiff von Schiedsrichter Sefa Can Ezgin, und Nickisch verwandelte den zweiten Elfer zur scheinbar beruhigenden Führung.

Mit einem langen Bein bringt ein Spieler des SV Helpenstein Marlon Große im Strafraum zu Fall.

Holt hier den Strafstoß zum 2:0 heraus: Marlon Große, der gut gespielt hat.

Ein Mitspieler hebt jubelnd die Hand, Marvin Iskra sieht ihn und steckt die Zunge in den Mundwinkel.

Torschütze zum 1:0: Marvin Iskra.

Doch die Gastgeber verteidigten an diesem Nachmittag im Kollektiv nicht gut genug, um das Geschehen souverän zu kontrollieren. Helpenstein kam mit vertikalen Zuspielen immer wieder in aussichtsreichen Positionen zum Abschluss und hätte zur Pause mehr als einen Treffer auf dem Konto haben können. So aber konnte sich Zülpich glücklich schätzen, dass lediglich der Fehler von Jan Beyers, der das Spielgerät nach einem der gefährlichen Standards genau vor die Füße des abstaubenden Ralf Godlevski fallen ließ, bestraft wurde. Dank der Kaltschnäuzigkeit von Angreifer Tim Birkenheuer, der Helpensteins Schlussmann Janik Korsten mit Raffinesse überwand, ging der TuS sogar mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Aus der Pause kam der Tabellendritte wesentlich konzentrierter und machte früh den Deckel drauf: Iskra traf nach einer Ecke zum 4:1 (48.), Pascal Schiffer legte nach einer perfekten Kombination nach (57.). Die Gäste, die zwischendurch mit einem krachenden Lattenfreistoß nochmal für Aufsehen gesorgt hatten, konnten durch David Shofinari lediglich verkürzen. „Wir haben kein gutes Spiel gegen den Ball gemacht, aber es freut mich, dass wir auch mal gewonnen haben, obwohl wir nicht bei 100 Prozent waren“, so Sasses Fazit.