Beim Mittelrheinliga-Absteiger Schafhausen spielte der TuS Zülpich lange in Unterzahl – und verdiente sich drei weitere Punkte.
LandesligaZwei Tore, drei Punkte, noch mehr Emotionen – TuS Zülpich trotzt Platzverweisen

Zülpichs Lucas Carell (M.) sah nach einem Foulspiel die Rote Karte.
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FC Union Schafhausen – TuS Zülpich 1:2 (0:2). Es war ein Spiel, das den Beteiligten noch einige Zeit in Erinnerung bleiben dürfte. Den Gästen aus Zülpich, die zuletzt zwei Niederlagen in Serie hinnehmen mussten, ist auf beeindruckende Weise die Kehrtwende gelungen. Dabei waren es gleich mehrere Dinge, die bemerkenswert waren.
Da war beispielsweise der Doppelpack in der Anfangsphase: Nach einem langen Ball von Tim Birkenheuer war es Devin Nickisch, der den TuS bereits in der sechsten Minute in Führung schoss. Nur zwei Minuten später war es dann Birkenheuer selbst, der kurz zuvor noch als Vorlagengeber geglänzt hatte, der traf. Thomas Leßenich setzte den jungen Stürmer über die linke Angriffsseite des TuS gekonnt in Szene, und der 20-Jährige vollstreckte zu seinem dritten Saisontor – ein Wahnsinnsstart der Römerstädter.
Carell sieht Rot wegen offener Sohle
Als dann die 27. Minute lief, bekam die furiose Spielweise des TuS einen Dämpfer: Nach einem Foulspiel sah Lucas Carell die Rote Karte. Das Schiedsrichtergespann hatte nach Angaben des Zülpicher Anhangs auf „offene Sohle“ entschieden – aus Sicht der Römerstädter eine Fehlentscheidung. Noch vor dem Seitenwechsel sah Zülpich die zweite Rote Karte. Diesmal erwischte es Co-Trainer Frank Müller, der aus Sicht des Schiedsrichters ein paar Emotionen zu viel zeigte.
Apropos Emotionen: Die kochten auch nach dem Seitenwechsel immer wieder hoch – aber der TuS behielt einen klaren Kopf, auch dank der Einwechselspieler. „Ich kann keinen herausheben. Das war im Kollektiv einfach gut. Aber die Einwechselspieler haben uns den Sieg über die Zeit gebracht. Sie waren heute entscheidend“, sagte TuS-Coach David Sasse. Sein Matchplan sei voll aufgegangen – auch, weil sein Team nach dem 1:0 das zweite Tor nachgelegt habe.
Marcel Heindrichs sammelt erste Landesligaminuten
Spielerisch seien die Leistungen an den vergangenen beiden Spieltagen sogar ein wenig besser gewesen. „Wir spielen auswärts auf einem tiefen Rasen 70 Minuten in Unterzahl. Dafür war es überragend, und wir hatten auch das nötige Glück, das uns in Breinig und Fliesteden gefehlt hatte“, so Sasse, der unter anderem Marcel Heindrichs einwechselte. Für „Celle“, der vor der Saison vom Kreisliga-A-Absteiger SC Roitzheim zum TuS gewechselt war, waren es die ersten Minuten in der Landesliga.
Auch Torhüter Jan Beyers hatte seinen Anteil am Auswärtserfolg, als er in zwei Szenen auf dem Posten war. Am Anschlusstreffer durch Elias Halfenberg – ein Tor, das laut Sasse auch als Eigentor durchgehen könnte – konnte der Schlussmann nichts machen.
Der TuS belegt nach zehn Spielen den dritten Tabellenplatz. In der kommenden Woche hat der TuS spielfrei, weil dann die Partie gegen den 1. FC Düren II auf dem Programm gestanden

