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Fußball-Kreisliga BSoziale Heimat geht bei Oleftal über Training und Spiele hinaus

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Dahlems Niklas Hahn (l.) kann seinem Olefer Kontrahenten Timo Hirschberg entkommen. 

  1. Die Herrenmannschaft der SG Oleftal muss komplett neu aufgebaut werden.
  2. Die Frauen spielen in der Landesliga.
  3. Fokus auf den Fußball alleine ist nicht zielführend.

SchleidenFUSSBALL Kreisliga B2: Die Herausforderungen für Vereine in der Region werden nicht kleiner. Davon kann auch die SG Oleftal ein Lied singen. „Es gibt Themen, die sind offensichtlich. Dazu zählen Corona und die Auswirkungen der Flut“, sagt SG-Sprecher Dr. Harry Kunz.

Sicht- und spürbar werden die Auswirkungen anhand sinkender Mitgliederzahlen oder bei der Nutzung der Sportstätten. „Viele Orte – etwa Plätze, aber auch Hallen – fallen über einen längeren Zeitraum weg“, so Kunz. Die verbliebenen Strukturen werden entsprechend mit hoher Intensität genutzt. Derzeit spielen auf dem Platz der SG Oleftal nicht nur die eigenen Mannschaften, sondern unter anderem auch die Herren des SV Nierfeld . „Es bleibt abzuwarten, wie der Platz diese Beanspruchung und unser Verein das Arbeitsaufkommen verkraften.“

Strukturelle Herausforderung

Für Kunz ist offensichtlich, dass die Zukunft, nicht primär sportliche, sondern auch strukturelle Herausforderungen mit sich bringen wird. Darüber kann auch die erfolgreiche Damenmannschaft, die derzeit in der Landesliga spielt, nicht hinwegtäuschen: „Die Mannschaft ist eine gewachsene Einheit und jung“, so Kunz, „allerdings fehlt auch hier der Unterbau. Der Mädchenfußball findet in der Breite im Kreis nicht mehr statt.“ Dieses Phänomen ist generell im Jugendbereich zu beobachten. So kooperieren Olef, die SG 92 und der SV Nierfeld: „Das funktioniert gut und ist für die Zukunft wichtig.“

Die Herrenmannschaft der SG Oleftal, derzeit Tabellenletzter in der Kreisliga B2, ist mit einem kompletten Neuaufbau der Mannschaft konfrontiert. Das bekam die Truppe auch am Sonntag zu spüren, sie verlor gegen die SG Dahlem-Schmidtheim mit 0:5.

Für Kunz steht fest, dass Vereine sich verändern müssen: „Der Fokus auf leistungsorientierten Fußball wird nicht reichen.“ Er spricht von „sozialer Heimat“, die weit über Training und Spiele hinausgeht. In diesem Zusammenhang gibt es bei der SG Oleftal seit vielen Jahren Initiativen, die soziales Engagement fördern, etwa im Kontext der Flüchtlingshilfe.

Am Wochenende erhielt der Verein eine finanzielle Zuwendung der DFB-Stiftung Egidius Braun für die soziale Unterstützung nach der Flut. „Wir haben bei einigen Mitgliedern, die Flutopfer wurden, Nothilfe geleistet“, sagt Kunz, „es ist anerkennenswert und beachtlich, wie viele Menschen, trotz privater Probleme, immer wieder mit anpacken.“